Wenn »Mr. Smith« Kontodaten will
Polizei warnt vor WhatsApp-Betrug
Auch Betrüger gehen offenbar mit der Zeit: Ein altbekannter Trick, bei dem es um eine hohe Erbschaft geht, für die vorher allerdings Gebühren bezahlt werden sollen, macht jetzt auch bei Handy-Nutzern auf der Messenger-Plattform WhatsApp die Runde.
Per Post oder per EMail wurden bisher die potenziellen Opfer der Betrüger angeschrieben, denen ein Erbe eines angeblich sehr kranken Menschen angeboten wurde. Die Betroffenen sollten mehrere 100.000 Euro als Erbe bekommen und nur die Anwaltsgebühren für den Transfer im Voraus bezahlen. »Wer eine Zahlung leistete, verlor viel Geld, bekam aber natürlich nie ein Erbe ausgezahlt«, so die Polizeiinspektion Leer/Emden.
Nun wurde bekannt, dass sich eine angeblich todkranke Frau bei einer 20-jährigen Emderin meldete und dieser ein Erbe von 300.000 Euro offerierte. Die Frau gab vor, aus Frankreich zu stammen und ihr Geld verteilen zu wollen, damit andere mit damit Gutes tun könnten.
Die Emderin wurde nach ihrem Interesse befragt und sollte dann mit dem angeblichen Anwalt der Frau verbunden werden. Die Emderin probierte aus, was bei einer Interessenbekundung passieren würde und wurde umgehend von einer weiteren unbekannten Nummer angeschrieben, deren Absender sich als John Smith ausgab. Schnell wurde dann klar, dass »Mr. Smith« nur noch eine Kopie des Personalausweises und die internationale Bankverbindung der jungen Frau haben wollte. Die Emderin ging auf dieses Ansinnen nicht weiter ein und brach dann die Verbindung ab. Die Polizei Leer/Emden warnt dringend davor, Daten, Fotos von Ausweisen oder Bankverbindungen an Fremde, egal auf welchem Kommunikationsweg, zu schicken.
»Dieser Erbschaftsrick ist seit vielen Jahren bekannt und findet sich nun auch auf den neuen Kommunikationswegen. Fremde Nummern auf Messenger Diensten sollten umgehend gesperrt werden«, so die Polizei.

