Eine Hochzeit und drei Todesfälle
Vor 500 Jahren starb Grafentochter Almuth Cirksena - Wegen nicht standesgemäßer Heirat mehr als die Hälfte ihres Lebens in Gefangenschaft
Hätte es zu ihrer Zeit bereits Boulevard-Zeitungen gegeben, wäre darin gewiss ausführlich über sie berichtet worden: Vor 500 Jahren starb die ostfriesische Grafentochter Almuth Cirksena auf der Burg in Greetsiel; und das in Gefangenschaft angeordnet von der eigenen Mutter. Die hatte sie wegen einer nicht standesgemäßen Ehe zu lebenslangem Hausarrest verdonnert.Almuth Cirksena wurde 1465 als jüngstes Kind von Ulrich Cirksena und dessen zweiter Frau Theda Ukena in Emden geboren. Sie hatte zwei Schwestern und drei Brüder. Nur ein paar Monate zuvor war der Vater nicht zuletzt dank großzügiger Abfindungszahlungen an seine benachbarten ostfriesischen Häuptlingskollegen von Kaiser Friedrich III. in den Reichsgrafenstand erhoben worden. Die Freude an dem neuen Titel währte allerdings recht kurz. Schon im September 1466 starb Ulrich auf seiner Burg in Emden. Weil die Söhne minderjährig waren, übernahm die verwitwete Gräfin Theda die Amtsgeschäfte - und setzte alles daran, den politischen und gesellschaftlichen Aufstieg ihrer Familie um jeden Preis abzusichern.