Feuerwehr rettet Bewohner mit Leitern

Acht Verletzte bei Brand in Mehrfamilienhaus in Leer


Mehrere Menschen waren von Feuer und Rauch eingeschlossen. Sie standen an den Fenstern und riefen um Hilfe. © Foto: Loger
Mehrere Menschen waren von Feuer und Rauch eingeschlossen. Sie standen an den Fenstern und riefen um Hilfe. © Foto: Loger

In einem Mehrfamilienhaus an der Brunnenstraße in Leer ist gestern Abend ein Feuer ausgebrochen. Mehrere Menschen waren von Feuer und Rauch eingeschlossen und mussten über Leitern, die Drehleiter und mit Fluchthauben aus dem Gebäude gerettet werden. Acht Bewohner, darunter drei Kinder, wurden leicht verletzt.

Nach Angaben der Polizei handelte es sich um eine 14-jährige Jugendliche sowie zwei kleine Mädchen im Alter von zwei Jahren und einem Jahr. Außerdem wurden ein 47-jähriger Mann und drei Frauen im Alter von 43, 33 und 20 Jahren mit Rettungswagen in die Krankenhäuser in Leer gebracht. Ein weiterer 33-jähriger Mann konnte das Krankenhaus wieder verlassen. Sie wurden durch das eingeatmete Rauchgas leicht verletzt.

Die Alarmierung erfolgte um 21.49 Uhr, zunächst für die Feuerwehren Leer und Bingum sowie den Rettungsdienst. Binnen weniger Minuten waren die ersten Einsatzkräfte vor Ort. Die Lage war zunächst sehr unübersichtlich. Aus Fenstern im zweiten Obergeschoss quoll dichter Rauch, an vielen Fenstern standen Bewohner, die um Hilfe riefen.

Erste Trupps ging unter schwerem Atemschutz sofort zur Menschenrettung vor. Parallel dazu wurde auf der vorderen Gebäudeseite die Drehleiter in Stellung gebracht. Auf der Gebäuderückseite wurden mehrere Leitern bis ins Dachgeschoss aufgestellt. Nach wenigen Minuten waren die ersten von Rauch und Feuer eingeschlossenen Bewohner dann in Sicherheit gebracht. Die wurden mit Fluchthauben über die Leitern, die Drehleiter und durch den Hausflur gerettet. Insgesamt 26 Menschen, darunter auch einige Kinder, wohnten in dem sehr verwinkelten Mehrfamilienhaus.

Zwischenzeitlich war die Alarmstufe erhöht worden und Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Heisfelde, Loga und Logabirum wurden nachgefordert. Der Rettungsdienst forderte ebenfalls weitere Fahrzeuge, den B-Dienst und den Leitenden Notarzt nach.

Nachdem alle Menschen aus dem Haus gerettet waren, konnte sich die Feuerwehr auf die Brandbekämpfung konzentrieren. Das Feuer, das vermutlich im zweiten Obergeschoss ausgebrochen war, hatte sich inzwischen in eine Zwischendecke ausgedehnt. Die Einsatzkräfte konnten aber eine weitere Ausbreitung auf das Dachgeschoss verhindern. Mit einer Wärmebildkamera wurden im Anschluss noch alle versteckten Glutnester aufgespürt und abgelöscht.

Nach rund zweieinhalb Stunden konnte ein Großteil der Einsatzkräfte wieder abrücken. Das Technische Hilfswerk (THW) wurde noch zur Einsatzstelle alarmiert, um aufgebrochene Türen und Wohnungen zu sichern. Die unverletzten Bewohner konnten zunächst in einem Restaurant untergebracht werden. Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf zirka 30.000 Euro. Wie es zu dem Feuer gekommen ist und inwieweit die einzelnen Wohnungen weiter genutzt werden können, wird noch ermittelt.