Kochsalz statt Impfstoff: Polizei durchsucht Gebäude

Wegen Verdacht des Abrechnungsbetruges


Bei den Ermittlungen wegen möglicher Impfungen mit Kochsalzlösungen hat die Polizei am Donnerstagmorgen mehrere Räumlichkeiten durchsucht.  © Symbolfoto: Pixabay
Bei den Ermittlungen wegen möglicher Impfungen mit Kochsalzlösungen hat die Polizei am Donnerstagmorgen mehrere Räumlichkeiten durchsucht. © Symbolfoto: Pixabay

Bei den Ermittlungen wegen möglicher Impfungen mit Kochsalzlösungen hat die Polizei am Donnerstagmorgen mehrere Räumlichkeiten durchsucht. Die Durchsuchungen fanden vor allem im Landkreis Friesland statt, teilte das Polizeipräsidium Oldenburg mit. Die Beamten der Ermittlungsgruppe "Vakzin" suchten demnach unter anderem im Impfzentrum Roffhausen und bei den DRK-Kreisverbänden Jeverland und Varel-Friesische Wehde nach Beweismitteln. Ein Polizeisprecher sagte am Donnerstagvormittag, es gehe bei den Durchsuchungen um den Verdacht des Abrechnungsbetruges. Weitere Details sollten im Lauf des Tages bekanntgegeben werden.

Ermittelt wird gegen eine examinierte Krankenschwester. Sie hatte eingeräumt, am Impfzentrum in Schortens am 21. April sechs Spritzen für Corona-Schutzimpfungen überwiegend mit Kochsalzlösungen gefüllt zu haben. Ihr war beim Anmischen ein Fläschchen mit Impfstoff runtergefallen, was sie nach eigener Aussage vertuschen wollte. Am 10. August hatten Kreis und Polizei dann mitgeteilt, dass nach weiteren Zeugenaussagen nicht ausgeschlossen werden könne, dass die Frau weitere Spritzen mit Kochsalzlösungen aufgezogen habe. Um die möglicherweise fehlenden Impfungen nachzuholen, sollen daher knapp zehntausend Betroffene als Vorsichtsmaßnahme nachgeimpft werden.