Weeneraner Brandleger verurteilt

24-Jähriger muss in psychatrische Klinik


Mehrere Feuer hat ein gebürtiger Weeneraner im Rheiderland gelegt. © Pixabay
Mehrere Feuer hat ein gebürtiger Weeneraner im Rheiderland gelegt. © Pixabay

Es waren eine Menge Straftaten, die die Staatsanwaltschaft in acht Anklagen gegen einen 24-Jährigen gebürtigen Weeneraner aufgelistet hatte. Doch der Beschuldigte hatte die Taten in Bunde und Weener aufgrund einer Erkrankung an paranoider Schizophrenie nicht schuldhaft begangen. Deshalb sprach ihn das Landgericht Aurich frei, ordnete aber die Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik an. Denn von dem 24-Jährigen geht im unbehandelten Zustand eine Gefahr für die Allgemeinheit aus.

„Es war ein langer, langer Weg, den Sie gehen mussten. Jetzt ist er zu Ende“, sagte Richter Bastian Witte dem Beschuldigten. „Sie sind zuhauf iin der Psychiatrie in Emden gewesen, aber immer nur für kurze Zeit.“ Eine nachhaltige Behandlung war dadurch nicht möglich. Dabei ist der 24-Jährige schwer krank und seit mehreren Jahren auffällig. Die Auswirkungen der Krankheit bekam in erster Linie die Familie zu spüren. Immer wieder gab es Streit, vor allem mit dem Vater, der mehrfach von seinem Sohn auch körperlich attackiert wurde. Verletzt wurden ebenso Polizeibeamte, die von der Familie zu Hilfe gerufen worden waren oder den Beschuldigten in die Klinik bringen sollten. Der 24-Jährige hatte sich immer wieder mit großer. Vehemenz gegen diese Maßnahmen gewehrt und Widerstand geleistet. Aber auch andere Menschen wurden von ihm geschlagen und bedroht.

Hinzu kam ein Einbruch in einen Schuppen des Sportzentrums in Bunde, wo der Beschuldigte einen gefüllten Benzinkanister entnahm und anschließend einen Pflanzkübel anzündete. Auch in seinem Zimmer kokelte er Möbel an und legte zweimal an einer Hütte Feuer. Für die Kammer war eine ungute Entwicklung zu verzeichnen. Denn der Beschuldigte fing an, Molotowcocktails zu basteln. Den Höhepunkt sah das Gericht im vergangenen April, als der 24-Jährige wieder einmal mit einem Benzinkanister hantierte. Doch diesmal stand er dabei vor seinem Vater und sagte: „Du wirst auch gut brennen.“ „Diese Entwicklung haben wir stoppen müssen“, betonte der Vorsitzende.

Die Gefährlichkeit, die von dem psychisch Kranken ausgeht, sahen alle Prozessbeteiligten ebenso wie die Notwendigkeit, dass er behandelt werden muss. Deshalb plädierten auch die Staatsanwältin und der Verteidiger für die Unterbringung in einer forensischen Klinik. „Die Behandlung wird mehrere Jahre dauern, bis Sie ein normales Leben führen können“, prognostizierte Richter Bastian Witte, „aber Sie sind auf einem guten Weg.“ Denn der Beschuldigte ist bereits seit Mai in einer Klinik untergebracht, wo er nun auch auf unabsehbare Zeit bleiben wird.