Ins Mark getroffen und tief verletzt
Warum Albrecht Weinberg sein Verdienstkreuz zurückgibt - aber seine Hoffnung behält
Leer |
30. Januar 2025 |
Kai-Uwe Hanken
Es ist ein hektischer Vormittag für Albrecht Weinberg. Interviews, Video-Gespräche und Telefonate mit vielen Medienvertretern: Der 99-Jährige nutzt jede Gelegenheit, um seinem Unmut und seiner Enttäuschung Ausdruck zu verleihen und zu erklären, warum er sein Bundesverdienstkreuz zurückgibt. Die Auszeichnung, die er stets mit Stolz getragen hat, wie er betont. »Aber das kann ich jetzt nicht mehr.« Als die RZ Albrecht Weinberg endlich am Telefon hat, isst er gerade zu Mittag. »Spaghetti mit Tomatensoße«, sagt er. Den Appetit haben ihm die Ereignisse vom Vortag nicht genommen. Gleichwohl sind sie ihm sehr auf den Magen geschlagen. »Das ist nicht besonders schön«, übt er sich anfangs noch in höflicher Zurückhaltung bei der Kommentierung der Vorkommnisse. Doch gleich danach wird er sehr deutlich: »Das war für mich ein großer Schlag ins Kontor. Wie aus blauem Himmel.«