Kredite für Firmenkunden knackten die Milliarden-Euro-Marke

Ostfriesische Volksbank schließt "Top-Jahr" ab - Neun Prozent Rendite


Ihre Bilanz zur Entwicklung der Ostfriesische Volksbank eG fiel heute positiv aus. Im Bild von links die Vorstandsmitglieder Georg Alder, Holger Franz, er ist Vorstandsvorsitzender, und Guido Mülder. © OVB
Ihre Bilanz zur Entwicklung der Ostfriesische Volksbank eG fiel heute positiv aus. Im Bild von links die Vorstandsmitglieder Georg Alder, Holger Franz, er ist Vorstandsvorsitzender, und Guido Mülder. © OVB

Holger Franz, Vorstandsvorsitzender der Ostfriesischen Volksbank (OVB) mit Sitz in Leer, hinterlässt ein wohlbestelltes Feld, wenn er im März dieses Jahres in den Ruhestand geht. „Wir haben wirklich ein Top-Jahr hinter uns“, stellte der Vorstandsvorsitzende heute bei der Bilanz-Pressekonferenz der Genossenschaftsbank fest. So gab es beim Kreditvolumen im Firmenkundengeschäft eine Steigerungsrate von 7,8 Prozent, mit 1,04 Milliarden Euro wurde damit erstmals die Milliarden-Grenze geknackt. Die Bilanzsumme verzeichnete eine satte Steigerungsrate von 10,5 Prozent, dabei liegt diese Bilanzsumme jetzt bei 4,044 Milliarden Euro.

„Auch bundesweit haben wir in einigen Bereichen eine Pool-Position erreicht“, bemerkte Holger Franz nicht ohne Stolz. Obwohl 2024 kein leichtes Jahr für die Wirtschaft auch in der Region war, verzeichnete die OVB ein Wachstum beim Kreditvolumen von 3,3 Prozent auf jetzt 2,415 Milliarden Euro. „Das hatten wir auch so geplant. Das Kreditgeschäft läuft wirklich gut.“

Hier machen sich strategisch richtige Entscheidungen bezahlt. „Wir haben in Windenergie und Photovoltaik einiges investiert, momentan beschäftigen wir uns auch mit Wasserstoff. Ohne regenerative Energien und unser Spezialteam, das sich mit diesem Thema beschäftigt, hätten wir dieses Wachstum nicht erreichen können“, so der Vorstandsvorsitzende.

Sehr zufrieden ist die OVB auch mit ihrem Einlagengeschäft. Hier gab es eine Steigerungsrate von 12,5 Prozent auf jetzt 3,082 Milliarden Euro. „Wir haben eine herausragende Rolle als Partner des Mittelstandes und haben sehr viele neue gewerbliche Kunden hinzugewonnen. Sie sind aber vorsichtig und investieren nicht“, was auch die Steigerung des Einlagevolumens erkläre.

Unter dem Strich bleibt in diesem Jahr bei der Gewinn- und Verlustrechnung ein Gewinn von 80 Millionen Euro vor Steuern, was dem Gewinn des Vorjahres entspricht. 430 Millionen Euro Eigenkapital werden am Jahresende in der OVB-Bilanz stehen.

Die Mitglieder der Genossenschaftsbank können sich auf satte neun Prozent Rendite auf ihre Einlagen freuen. „Wir wollen wieder eine Sonderrendite von drei Prozent vergüten, zusätzlich zu den sechs Prozent Rendite, die wir sowieso zahlen.“ Einen entsprechenden Vorschlag will der Vorstand der Vertreterversammlung der OVB machen.

„Das laufende Geschäftsjahr wird für die Ostfriesische Volksbank auch personell ein besonderes Jahr“, so die OVB in einer Mitteilung. Nach über 21 Jahren im Vorstand des Hauses, seit 2011 als Vorstandsvorsitzender, wird Holger Franz Ende März seine aktive berufliche Tätigkeit beenden. Georg Alder wird den Vorstandsvorsitz übernehmen. Ab Juli wird Thomas Lüken den Vorstand verstärken. Aktuell ist der 34-jährige Generalbevollmächtigter für das Privat- und Firmenkundengeschäft. „Mit der neuen Geschäftsleitung sind die Weichen für die Zukunft bestens gestellt“, so Holger Franz.

Die Zahl ihrer Mitarbeiter hat die OVB im vergangenen Jahr auf 333 gegenüber 320 im Jahr 2023 erhöht. Die Genossenschaft hat deutlich Mitglieder dazugewonnen, aktuell sind es 30.038, nach 28.764 Anteilseignern im Jahr 2023.