Frau greift Polizisten mit Springmesser an

25-Jähriger kann ausweichen und bleibt unverletzt - Haftbefehl wegen versuchten Totschlags


Mit einem Springmesser, hier ein Symbolfoto, hat eine 27-Jährige in Leer nach einem Polizisten gestochen, sie soll dabei auf seinen Kopf gezielt haben. © Pixabayq
Mit einem Springmesser, hier ein Symbolfoto, hat eine 27-Jährige in Leer nach einem Polizisten gestochen, sie soll dabei auf seinen Kopf gezielt haben. © Pixabayq

Eine 27-jährige Frau, die bereits in der Nacht zum Sonnabend auf einem Tankstellengelände an der Zoostraße in Leer einen Polizisten mit einem Springmesser angegriffen hat, wobei sie in die Richtung des Kopfes des 25-Jährigen zielte, sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Ihr wird versuchter Totschlag vorgeworfen, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Aurich und der Polizeiinspektion Leer/Emden.

Der Polizist blieb bei diesem Angriff unverletzt, weil er sich rechtzeitig zurückziehen konnte. Nach einem Unfall mit Fahrerflucht hatten Polizisten versucht, die Frau zum Verlassen ihres zu einem Camper umgebauten VW Caddy zu bewegen, um sie zu befragen. Die 27-Jährige, sie ist irische Staatsangehörige, reagierte nicht, woraufhin die Polizisten das Fahrzeug öffneten, indem sie die Scheibe der Beifahrertür einschlugen. Als der 25-jährige Polizist gerade dabei war, Glasreste aus dem Fensterrahmen zu entfernen, soll die 27-Jährige zwischen die Vordersitze des Caddys gesprungen sein und unvermittelt mit dem  Springmesser in Richtung seines Kopfes gestochen haben.

Den Einsatzkräften gelang es nach dem Messerangriff schließlich, die Frau zum Verlassen ihres Autos zu bringen. Sie wurde vorläufig festgenommen.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Aurich wurde gegen die 27-Jährige am 24. November Haftbefehl wegen versuchten Totschlags durch das Amtsgericht Wittmund - im zentralen Bereitschaftsdienst für das Amtsgericht Leer - erlassen. Die Irin befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Die weiteren Ermittlungen in diesen Sachen dauern an.

Zu dem Unfall mit Fahrerflucht war es in der Nacht zum 23. November gegen Mitternacht auf der Autobahn 28 zwischen den Anschlussstellen Apen und Filsum in Fahrtrichtung Leer gekommen. Ein 53-jähriger Mann wurde mit seinem Auto nach einem Überholvorgang von der 27-jährigen Caddy-Fahrerin geschnitten. Der Mann kam daraufhin von der Fahrbahn ab und kollidierte mit der Leitplanke. Die 27-jährige soll nach seiner Darstellung einfach weitergefahren sein. Der 53-Jährige setzte einen Notruf ab und folgte dem VW Caddy bis zu einem Tankstellengelände an der Zoostraße in Leer, wo auch kurz darauf die Einsatzkräfte der Polizei eintrafen.