Wassermassen sorgen für große Überschwemmungen

Große Regenfälle auch am Samstag


Ebenfalls komplett unter Wasser stand die Horumer Straße in Walle.  © Privat
Ebenfalls komplett unter Wasser stand die Horumer Straße in Walle. © Privat

Stark anhaltende Regenfälle haben von Freitagabend bis in den Samstagnachmittag hinein für gut 35 Einsätze der Auricher Feuerwehren gesorgt. Vielfach sind Grundstücke und Straßen durch die Wassermassen überflutet worden, teilweise liefen die Regenmengen in Wohnhäuser hinein und setzten Keller oder andere Räume unter Wasser, teilt die Feuerwehr Aurich mit. Am stärksten betroffen war dabei der Ortsteil Sandhorst, wo es allein zu 20 witterungsbedingten Einsätzen kam. Vor allem im Bereich der Wiesenstraße und umzu musste die Feuerwehr mehrmals tätig werden und vollgelaufene Keller auspumpen. Auch wurden Sandsäcke zum Schutz vor weiteren Wassereinbrüchen eingesetzt.

 

Die erste aufgrund des Starkregens erfolgte Alarmierung im Stadtgebiet ereilte am Freitagabend um 19:53 Uhr die Ortsfeuerwehr Walle. In der Eschener Gaste drang Wasser in den Keller eines Wohnhauses ein, in dem sich unter anderem die Stromverteilung des Gebäudes befand. Aufgrund der hieraus resultierenden Gefahr pumpten die angerückten Kräfte den Keller weitestgehend leer. Der anhaltende Regen sorgte jedoch schnell für ein größeres Einsatzaufkommen im Ortsteil Walle, sodass die Feuerwehr in der Folge weitere Einsatzstellen anfahren musste. Besonders stark betroffen war der Bereich der Horumer Straße, da hier die Kanalisation aufgrund überlasteter oder verstopfter Gullys die Wassermassen nicht verarbeiten konnte. Infolgedessen liefen die Gräben über und die Straße wurde überschwemmt. Durch das Freimachen der Schachtzuläufe konnte hier schnelle Abhilfe geleistet werden. Auch im Bereich der Brookstraße war ein Keller vollgelaufen und musste durch die Einsatzkräfte leergepumpt werden. 

 Gegen 20.15 Uhr wurden erstmals Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Sandhorst in die Straße Am Tiergarten gerufen, wo eine Garage unter Wasser stehen sollte. Vor Ort brauchten die Feuerwehrleute keine Maßnahmen durchführen. Das sollte sich ab 22:00 Uhr jedoch ändern: Rund um die Wiesenstraße im Ortsteil Sandhorst wurden durch den Regen mehrere Keller mit Wasser geflutet. Aufgrund der Vielzahl an Einsatzstellen wurden Vollalarm für die Ortsfeuerwehr Sandhorst gegeben und im Laufe der Abarbeitung zusätzlich auch die Ortsfeuerwehren Walle und Wallinghausen hinzugerufen. Die Kräfte der Ortsfeuerwehr Wallinghausen waren bereits zuvor im Heerenkamp gefordert, wo es zu einem Wassereinbruch in einen Heizungskeller gekommen war.

 Zudem hatte die Ortsfeuerwehr Haxtum ausrücken müssen: Am Unlanderweg in Aurich-Rahe lief angestautes Wasser in ein Wohnhaus hinein und drohte tieferliegende Räumlichkeiten großflächig zu überfluten. Die Feuerwehrkräfte pumpten die Wassermengen in der Folge so viel wie möglich ab, um weiteren Schaden abzuwenden. Problematisch erwies sich dabei, dass die Entwässerung der Straße nicht nur die Wassermassen nicht aufnehmen konnte, sondern diese auch durch Abwasserschächte wieder an die Oberfläche gedrückt worden sind. Daher wurde im Laufe des mehrere Stunden andauernden Einsatzes auch der bei der Ortsfeuerwehr Sandhorst stationierte Gerätewagen Gefahrgut des Landkreises mit darauf verlasteten Rohrdichtkissen nachgefordert. Weil sich die Situation aber kurz darauf wieder entspannte und das Wasser nach und nach ablief, mussten diese nicht mehr eingesetzt werden.

 Auch im Ortsteil Wiesens konnte die Oberflächenentwässerung den Regenmengen nicht mehr standhalten, wodurch es zu Überflutungen von Gräben, Straßen und auch Grundstücken kam. Das Wasser war bereits in Kellerräume eingedrungen oder drohte in Wohnhäuser zu laufen, sodass die Ortsfeuerwehr Wiesens im Laufe des Abends an insgesamt fünf Einsatzorten gefordert war. Zwei Keller mussten in der Straße Am Sandkrug ausgepumpt werden, an drei weiteren Einsatzstellen wurde der durch den Starkregen entstandene Rückstau mittels Schmutzwasserpumpe und Tauchpumpe in naheliegende Gräben geleitet.

 Mit rund 20 gemeldeten Einsatzstellen stellte der Bereich in der und um die Wiesenstraße den Tätigkeitsschwerpunkt der Auricher Feuerwehren in dieser Nacht dar. Der Einsatzleitwagen der Ortsfeuerwehr Sandhorst übernahm dabei die Koordinierung der Einsätze vor Ort, um die Leitstelle in Wittmund zu entlasten. Da mancherorts aufgrund der bereits vorherrschenden Wassermassen teilweise kein Abpumpen mehr möglich war, wurden circa 40 Sandsäcke gefüllt und verbaut, um das Schadensausmaß möglichst zu reduzieren. Gut sieben Stunden nach der ersten Alarmierung waren vorerst alle gemeldeten Einsatzstellen im Stadtgebiet abgearbeitet, sodass die letzten Kräfte der eingesetzten Ortsfeuerwehren gegen 03:00 Uhr zu ihren Gerätehäusern zurückkehren konnten. Tatkräftig unterstützt wurden die Feuerwehrleute zudem vom Betriebshof der Stadt Aurich. Bereits in den Samstagmittagsstunden mussten die Ortsfeuerwehren Walle und Wiesens erneut ausrücken, um vollgelaufene Keller auszupumpen.