71-Jährige fällt auf südamerikanischen Flugkapitän rein

Online-Freundschaft mit bösem Ausgang


Die Seniorin fiel auf einen Betrüger rein und konnte einen noch höheren Schaden abwenden. © Hildenbrand/dpa
Die Seniorin fiel auf einen Betrüger rein und konnte einen noch höheren Schaden abwenden. © Hildenbrand/dpa

Eine 71-jährige Frau aus dem Landkreis Leer ist nun Opfer einer vorgegaukelten Online-Freundschaft geworden. Sie verlor eine Menge Bargeld. Was war passiert? Die Frau hatte laut einer Mitteilung der Polizei eine Freundschaftsanfrage auf einem sozialen Netzwerk angenommen und wochenlang Kontakt zu einem Mann, der angeblich aus Deutschland stammen und als Flugkapitän derzeit in Südamerika leben würde. Jedoch wolle er sich in naher Zukunft wieder eine Existenz in Deutschland aufbauen. Da der Kontakt gut lief, gab der Mann vor, der Frau ein Geschenk mittels eines Koffers zuzuschicken.

Kurz darauf bekam die Frau dann allerdings eine Mitteilung von einer Firma, die vorgab im Auftrag des Zoll zu agieren und verlangte Zollgebühren für die Weiterleitung des Koffers. So sollte die 71-jährige 2700 Euro in Geschenkkarten vom Technologieunternehmen "Apple" erwerben und die Codes übermitteln.

Dem kam die Frau in Erwartung des Geschenkes nach, teilt die Polizei mit. Als der Koffer nicht kam und die angebliche Firma noch weitere Zahlungen forderte, erkannte die Ostfriesin die Masche und zahlte nicht. Daraufhin drohten ihr die Betrüger mit einer Verhaftung durch den Zoll.

"Obwohl der Frau ein Schaden in vierstelliger Höhe entstand, hat sie doch anschließend richtig reagiert und die weiteren Forderungen abgelehnt", so die Polizei. So hat sie sich vor weiterem Schaden bewahrt. Denn nicht selten treiben es die Betrüger weiter. Der angebliche Freund meldet sich dann wieder und will die Beziehung vertiefen und die Geschädigten geraten in große Probleme, indem sie die Versprechungen glauben und der Person weitere Geldzahlungen leisten. Die weiter ausgeprägte Form dieses Betruges, das sogenannte "Love-Scamming" hat schon Menschen an den finanziellen Abgrund gebracht. Weltweite Kontakte über Social Media sind durchaus möglich, sollten aber bei Forderungen finanzieller Art sofort abgebrochen werden.