Blutiger Streit nach Anruf von Freundin
Prozess-Auftakt um Messer-Angriff in Bunder Monteurswohnung - Opfer zwischenzeitlich verstorben
Aurich/Bunde |
21. Mai 2024 |
Martina Ricken
Ein Streit zwischen zwei polnischen Arbeitern eskalierte am Abend des 5. November 2023 in Bunde. Der 25-jährige Angeklagte soll dabei dem Kontrahenten mit Messern erhebliche Schnitt- und Stichverletzungen zugefügt haben. Er sitzt wegen des versuchten Totschlags und anderer Vorwürfe vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Aurich. Was die Verhandlung kompliziert macht: der 35-Jährige ist im Februar in seinem polnischen Heimatort verstorben. Ein Zusammenhang mit der Tat besteht jedoch scheinbar nicht. Die beiden Männer haben zusammen auf einer Baustelle gearbeitet und am Tattag nach Feierabend Alkohol getrunken. Dabei soll der Angeklagte das spätere Opfer gebeten haben, seine Lebensgefährtin in den Niederlanden anzurufen. »Es gab öfter mal Streit, aber wird haben uns immer wieder versöhnt«, sagte der Angeklagte über seine Partnerin. Was der damals 35-jährige Arbeitskollege von der Frau zu hören bekam, soll aber anders geklungen haben. »Sie sagte, dass es ein Annäherungsverbot gibt und sie Angst vor ihrem Freund hat«, sagte der Mann bei der Ermittlungsrichterin in Leer zwei Tage nach der Tat. Besagter Anruf habe dann einen Streit ausgelöst.