Jugendpornografie: Hausdurchsuchung im Kreis Leer

Aktionswoche zur Bekämpfung sexualisierter Gewalt


Insbesondere Kinder und Jugendliche versenden nach Angaben der Polizei immer öfter unbedacht pornografische Inhalte mit ihrem Smartphone. © Pixabay (Symbolfoto)
Insbesondere Kinder und Jugendliche versenden nach Angaben der Polizei immer öfter unbedacht pornografische Inhalte mit ihrem Smartphone. © Pixabay (Symbolfoto)

Im Zuge einer polizeilichen Aktionswoche zur Bekämpfung sexualisierter Gewalt an Kindern hat es auch im Landkreis Leer eine Hausdurchsuchung gegeben - und zwar in Ostrhauderfehn. Das sagte Marco Ellermann, Pressesprecher der Polizeidirektion Osnabrück, am Donnerstag auf Anfrage der RZ.

Die auch für Ostfriesland zuständige Polizeidirektion hatte sich im Rahmen einer norddeutschen Allianz an der groß angelegten Aktionswoche beteiligt. In sechs Bundesländern fanden Durchsuchungen statt, im Bereich der Polizeidirektion Osnabrück waren es insgesamt 25. Ellermann nannte die Städte Osnabrück und Emden sowie die Landkreise Osnabrück, Emsland, Grafschaft Bentheim, Leer und Aurich.

Unter den Beschuldigten sind sowohl Erwachsene als auch Jugendliche. Beispielhaft verwies Ellermann auf den Fall eines 15-jährigen Beschuldigten aus dem Kreis Osnabrück, dessen elterliche Wohnung wegen des Verdachts des Besitzes beziehungsweise der Verbreitung von Jugendpornografie durchsucht wurde. Der Jugendliche steht demnach im Verdacht, beim Messaging-Dienst Snapchat pornografische Inhalte hochgeladen zu haben.

"Wir müssen es schaffen, die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen zu erhöhen und vermehrt auf solche strafbaren Handlungen hinzuweisen", betonte der Sprecher der Polizeidirektion. "Dabei sind vor allem auch Eltern und Schulen gefragt. Auch die Polizei leistet mit intensiver Präventionsarbeit ihren Beitrag." Laut Polizeilicher Kriminalstatistik seien die Fallzahlen im Bereich der Kinder- und Jugendpornografie von 2022 zu 2023 erneut gestiegen. Die eingehenden Hinweise der Organisation National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC) würden derzeit einen Großteil der polizeilichen Ermittlungen ausmachen. 2015 seien beim BKA etwa 14.500 solcher Fälle aus den USA gemeldet worden, 2023 bereits 179.000 Fälle - im Vorjahresvergleich gab es demnach einen Anstieg um circa 32 Prozent (2022: 136.500 Fälle).