Um die Warnzeichen nicht zu übersehen
Biografie von Albrecht Weinberg erscheint in Buchform
Leer |
08. Februar 2024 |
Holger Szyska
Schon die erste Begegnung mit Albrecht Weinberg hat Nicolas Büchse tief beeindruckt. »Es gehen besondere Wärmestrahlen von ihm aus«, sagt der Reporter des Magazins »Stern« über den jüdischen Leeraner, der auch im Alter von 98 Jahren noch immer »mit einem sehr wachen Geist« über den Holocaust spricht. Viele dieser Gespräche mit Weinberg hat Büchse zu einer Biografie verarbeitet. »Damit die Erinnerung nicht verblasst wie die Nummer auf meinem Arm« heißt der Titel des Buches, das am 14. Februar erscheinen wird. Es war sein Freund Jesco Denzel, der das Interesse des Hamburger Autors weckte. Der Fotograf hatte anlässlich des 77. Jahrestages der Befreiung des KZ Bergen-Belsen am 15. April 2022 im selben Hotel gewohnt wie Albrecht Weinberg und dessen Partnerin Gerda Dänekas. »Jesco rief mich an und erzählte mir, er habe einen ganz besonderen Menschen kennengelernt.« Im Vertrauen auf die Worte seines Freundes fuhr Nicolas Büchse daraufhin mit, als Weinberg und Dänekas im Herbst 2022 mit einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums aus Rhauderfehn nach Israel reisten. »Ich war sofort gebannt von seinen Erzählungen«, blickt der Autor zurück. »Seine Nähe zu den Schülern hat mich beeindruckt, wie er sie ernst nimmt und ihnen zuhört. Wenn er ihnen sagt, dass er ein ostfriesisches Kind war, so wie sie, können sie sich sofort in eine Beziehung setzen. Er lebt nicht nur in der Vergangenheit, sondern im Jetzt.«