Havariekommando geht von Tod der Seeleute aus
Vier Menschen wohl nicht mehr zu retten
Nach dem Zusammenstoß zweier Frachtschiffe auf der Nordsee nordöstlich von Norderney geht das Havariekommando vom Tod der vier vermissten Seeleute aus. Für die Vermissten gebe es keine Hoffnung mehr, sagte der Leiter des Havariekommandos, Robby Renner, am Mittwoch.
Die Suche nach den vier vermissten Seeleuten ist weitgehend eingestellt worden. Die Wetterbedingungen hätten sich in der Nacht leicht verschlechtert. Zuvor hatte der Deutschlandfunk über das Ende der Suche berichtet.
Zwei Seeleute der «Verity» waren nach dem Zusammenstoß mit dem Frachter «Polesie» von Einsatzkräften aus der Nordsee gerettet worden. Ein Seemann konnte nur noch tot geborgen werden. Die 22 Besatzungsmitglieder der «Polesie» blieben unverletzt. Der Unfall ereignete sich am Dienstagmorgen rund 22 Kilometer südwestlich der Hochseeinsel Helgoland und 31 Kilometer nordöstlich der ostfriesischen Insel Langeoog. Wie es dazu kam, ist weiterhin unklar. Mehrere Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) und weitere Behördenschiffe suchten nach den Vermissten.
Ein ferngesteuerter Tauchroboter hatte am Nachmittag dann nochmal nach Lebenszeichen in dem Wrack gesucht. Es hätten keine Menschen erkannt werden können, sagte ein Sprecher des Havariekommandos am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Die Sicht sei nicht schlecht gewesen, das Gerät habe in die Brücke des gesunkenen Küstenmotorschiffs «Verity» filmen können. Die Auswertung der Daten des Unterwasserfahrzeugs laufe aber noch. Ein erneuter Tauchgang mit Tauchern zu dem Wrack in rund 30 Metern Tiefe sei definitiv nicht geplant.
Die unter der Flagge Großbritanniens fahrende 91 Meter lange «Verity» hatte laut dem Havariekommando sogenannte Stahl-Coils geladen, also Rollen aus großen Blechen. Das Schiff der britisch-niederländischen Reederei Faversham Ships war auf dem Weg von Bremen nach Immingham, einem Hafen an der englischen Nordseeküste.
Der andere Frachter, die mit 190 Metern Länge größere «Polesie», war unter der Flagge der Bahamas auf dem Weg von Hamburg nach La Coruña in Spanien unterwegs. Der Frachter konnte aus eigener Kraft nach Cuxhaven zurückkehren.

