Um für den "schönsten Tag im Leben" alle erforderlichen Unterlagen zu haben, beantragte die Frau zwei beglaubigte Abschriften aus dem Geburtenregister ihres Heimatortes Weener. Dazu nahm sie den seriös wirkenden Service eines Online-Portals in Anspruch, welches damit wirbt, gegen eine Servicegebühr standesamtliche Dokumente schnell und einfach zu besorgen. Da pro Abschrift eine Service Gebühr von 9,99 Euro fällig wurden und dann mögliche Gebühren des Amtes, erteilte die junge Frau nach Polizeiangaben eine Einzugsermächtigung. Nach einiger Zeit fragte sie dann bei der zuständigen Behörde in Weener nach, ob denn mit der Beantragung über das Online-Portal alles geklappt hätte. Da bekam sie die Auskunft, dass solche Beantragungen über Drittanbieter überhaupt nicht möglich sind.

Allerdings gab man ihr auch den Tipp, dass sie bei einer Einzugsermächtigung per Lastschrift auch die angeblichen Gebühren zurückfordern könne, was sie auch umgehend tat und anschließend die Polizei über den Vorgang informierte.

Urkundenbeantragung über Dritte nicht möglich

Die Polizei weist in diesem Zusammenhang daraufhin, dass es im Internet von solchen angeblichen Serviceanbietern wimmelt. „Da diese Urkundenbeantragungen über Dritte nicht möglich sind, handelt es sich um reine Abzocke“, schreibt sie in einer Mitteilung. Egal, ob eine Abschrift aus dem Geburtsregister, eine Ehe- oder Sterbeurkunde oder auch ein Führungszeugnis benötigt wird, immer sind die Ämter der Städte, Samtgemeinden oder Gemeinden zuständig und Antragsteller können sich für alle Auskünfte an die Bürgerämter wenden.

„Geben sie niemals persönliche Auskünfte auf nicht geprüften Onlineportalen ein und informieren sie sich auf den offiziellen Seiten des Serviceportals Niedersachen, welches vom niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport zur Verfügung gestellt wird, unter: https://service.niedersachsen.de/“, so die Polizei.