Haftbefehl per E-Mail ein Fake
Betrugsmasche nimmt wieder zu
Nicht schlecht staunte eine RZ-Leserin beim Blick ins E-Mail-Postfach: Eine Anordnung der »Bundespolizei« mit schwerwiegenden Anschuldigungen und Strafandrohungen war da gekommen. Die Dame tat das einzig Richtige: sie ignorierte die Mail. Für die »echte« Polizei ist diese Art von Betrugsversuch schon ein »alter Hut«.
»Diese Masche gibt es schon einige Jahre«, so Betrugs-Expertin Svenia Temmen von der Polizeiinspektion Leer-Emden auf RZ-Nachfrage. Konkret handelt es sich um einen angeblichen Haftbefehl, der von Bundespolizei und Europol per E-Mail zugestellt wird. Dem Empfänger wird darin eröffnet, dass gegen ihn mehrere Gerichtsverfahren laufen, unter anderem wegen Kinderpornographie und Cyberpornographie. Dann wird auf einen Link verwiesen, unter dem angeblich weitere Informationen zu finden sind. Diese Mailadresse sollte auf keinen Fall angeklickt werden. Die Absender wollen dadurch an private Daten kommen oder Erpressungsversuche starten.
Alle Angaben in der Mail sind natürlich frei erfunden. »Zum Glück haben wir im Inspektionsbereich kaum Meldungen von Menschen, die durch die Mails geschädigt wurden«, betont Temmen. Die meisten hätten gleich erkannt, dass es sich um Fälschungen handele.


