Festnahme nach drei Einbrüchen

Tatverdächtiger sitzt in Untersuchungshaft


Polizeibeamte nahmen einen 32-jährigen Wohnungslosen fest, dem drei Einbrüche in Weener und Bunde zur Last gelegt werden.  © Polizei (Symbolfoto)
Polizeibeamte nahmen einen 32-jährigen Wohnungslosen fest, dem drei Einbrüche in Weener und Bunde zur Last gelegt werden. © Polizei (Symbolfoto)

Kurz nach einer Haftentlassung befindet sich ein 32-jähriger Rheiderländer bereits wieder hinter Gittern. Ihm werden drei Einbrüche in Wohnungen in Weener und Bunde sowie zwei räuberische Erpressungen zur Last gelegt, wie Polizei in Leer und die Staatsanwaltschaft Aurich am Donnerstag gemeinsam mitteilten. Demnach nahmen Polizeibeamte den Mann am 27. März in Weener fest. Tags darauf ordnete das Amtsgericht Leer auf Antrag der Staatsanwaltschaft die Untersuchungshaft an. Da der 32-Jährige vor Gericht suizidale Absichten äußerte, wurde er zunächst in eine Klinik gebracht. Am nächsten Tag erfolgte eine Überführung in die Justizvollzugsanstalt Oldenburg. Seitdem sitzt der gebürtige Leeraner, der laut der Polizei wohnungslos ist und sich zumeist in Weener aufgehalten hat, in Untersuchungshaft.

Die erste Straftat ereignete sich am Donnerstag, 23. März, in der Mittagszeit in der Dodo-Wildvang-Straße in Weener. Der mutmaßliche Täter klingelte zunächst an der Haustür, was den Angaben zufolge auf den Aufnahmen einer Videokameraklingel zu sehen ist. Weil die Bewohner nicht zuhause waren, soll der Beschuldigte anschließend im rückwärtigen Bereich durch das Aufhebeln eines Fensters in die Innenräume gelangt sein und dort einen dreistelligen Bargeldbetrag entwendet haben.

Am Samstag, 25. März, gegen 14.30 Uhr, kam es dann in der Osterstraße in Weener zu einer räuberischen Erpressung. In diesem Fall hielt eine 78-jährige Frau ihre Mittagsruhe, als es mehrfach an der Haustür klingelte. Die Seniorin entschied, die Tür nicht zu öffnen. Daraufhin begab sich der Täter zur rückwärtigen Seite des Einfamilienhauses und hebelte ein Fenster zum Wohnzimmer auf, um im Gebäude nach Diebesgut zu suchen. Dabei traf der Einbrecher auf die Bewohnerin und forderte die Herausgabe von Bargeld. Ein Versuch der Frau, unbemerkt das Gebäude zu verlassen, scheiterte. Der Täter bedrohte sie mit einem sogenannten Kuhfuß und einer Eisenstange. In einem Handgemenge schubste er die Seniorin, die dabei zu Fall kam. Mit seiner Beute, einem dreistelligen Bargeldbetrag, ergriff der Mann daraufhin die Flucht.

Eine weitere Tat ereignete sich am Sonntag, 26. März, gegen 1.45 Uhr in der Rheiderlandstraße in Bunde (die RZ berichtete). Dort klingelte der mutmaßliche Täter an der hinteren Eingangstür und versuchte, gewaltsam in das Einfamilienhaus einzudringen. Laut der Polizei wurden die Bewohner, eine 86-jährige Frau und ihr 60-jähriger Sohn, aufgrund der Geräusche aufgeweckt und vermuteten eine Notsituation. Als der Einbrecher das Wohnhaus betrat, kam es zu einer Bedrohung mit einer nicht weiter bekannten Waffe. Der Täter forderte dabei Bargeld. Als der 60-jährige Bewohner versuchte, die Waffe zu entreißen, schlug der Eindringling ihm damit auf den Hinterkopf. Das Opfer zog sich dabei zwei Platzwunden am Kopf zu. Die 86-jährige Mutter händigte dem Täter daraufhin eine dreistellige Bargeldsumme aus. Bei der Geldübergabe rannte der verletzte 60-Jährige zu den Nachbarn, um die Polizei zu verständigen. Daraufhin machte sich der Täter aus dem Staub.

Aufgrund der übereinstimmenden Vorgehensweise zogen die Ermittler der Polizei schnell in Betracht, dass es sich jeweils um denselben Täter gehandelt haben könnte. Die örtlichen und zeitlichen Zusammenhänge sowie die vergleichbaren Personenbeschreibungen unterstützten die Vermutung zusätzlich. Durch die Auswertung der vorhandenen Videoaufzeichnung begründete sich dann der Tatverdacht gegen den amtsbekannten 32-jährigen Mann, der erst kurz zuvor aus der Haft entlassen worden war. Aus einem vorherigen Einsatz war der Polizei bekannt, dass der Verdächtige sich in der unmittelbaren Umgebung der Tatorte aufhält. Die polizeilichen Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Insbesondere die Spurenbearbeitung dauert noch an.