Die Kopfweide: Nützlich, markant und mystisch

Baumart ist kulturhistorisch und ökologisch äußerst wertvoll


Kopf-Weide am Natursee in Wymeer, diese wurden Ende der 80er Jahre gepflanzt. © Detlef Kolthoff
Kopf-Weide am Natursee in Wymeer, diese wurden Ende der 80er Jahre gepflanzt. © Detlef Kolthoff

Bei der Kopfweide handelt es sich nicht um eine Baumart, sondern eine durch den Menschen geschaffene Baumform. Erste Überlieferungen von der Nutzung von Baumweiden stammen aus der Jungsteinzeit, spätestens seit dem Beginn der Grünlandwirtschaft wurden Weiden gezielt zur Nutzung als Kopfweide angepflanzt. Vor allem Silber- (Salix alba), Kopf- (Salix viminalis) und Rötelweide (Salix purpurea) wurden als Kopfweide angepflanzt. Der Jungbaum sollte einen möglichst geraden Stamm haben, in ein bis vier Metern Höhe wurde der Baum geköpft und in den nächsten drei bis zehn Jahren regelmäßig beschnitten, je nachdem, wie man die Ruten beziehungsweise Stangen nutzen wollte. An der Schnittstelle treibt der Baum aus zahlreichen Trieben neu aus. Im Laufe der Zeit verdickt sich die Schnittstelle und durch die einsetzende Überwucherung (Kallus) entsteht langsam die typische Kopfform. Es entsteht ein markantes Aussehen mit einem verhältnismäßig kurzen und dicken Stamm mit einem massiven, dicken Kopf. Unterbleibt das regelmäßige Schneiden (Scheitelung) bricht der Baum leicht auseinander. Neben Weiden eignen sich auch Linden, Eschen, Hainbuchen und Ahorn als Kopfbaum.