Ein Drittel mit mehr als 1,1 Promille
Polizei: Immer mehr Autofahrer unter Alkohol oder Drogen am Steuer
Leer/osnabrück |
14. Dezember 2022 |
RZ
Autofahrer, die sich unter Einfluss von Alkohol- und Betäubungsmittel ans Steuer setzen, sind für die Polizei ein massives Problem. Im Rahmen einer Kontrollwoche vom 5. bis 11. Dezember wurden mehr als 1200 Autofahrer an über 30 Orten kontrolliert, laut Polizei »vom Teutoburger Wald bis zu den Inseln Ostfrieslands«. Einen Negativrekord gab es im Bereich der Polizeiinspektion Leer/Emden, wo Polizisten bei einer Kontrolle bei einem Autofahrer einen Atemalkoholwert von 1,55 Promille feststellten.
Die eingesetzten Polizeibeamten, uniformiert aber auch in zivil, stellten 43 Verstöße wegen Fahrens unter dem Einfluss von Alkohol und 42 Verstöße wegen des Einflusses von Betäubungsmitteln fest. Bedenklich: 33 Prozent aller festgestellten Alkoholsünder lenkten ihr Fahrzeug mit mehr als 1,1 Promille.
»Die Kontrollen haben gezeigt, dass viel zu viele Verkehrsteilnehmer im Rausch ein Fahrzeug im Straßenverkehr bewegen - das ist bedenklich. Auch die hohen Promillewerte bei vielen Autofahrern sind auffällig. Für uns hat die Verkehrssicherheit oberste Priorität«, so Marco Ellermann, Sprecher der Polizeidirektion Osnabrück. Ellermann kündigte weitere Kontrollen in diesem Themenfeld an.
Darüber hinaus wurde bei den Kontrollen in 18 Fällen der Führerschein an Ort und Stelle beschlagnahmt. 25 Autofahrern hatten keine gültige Fahrerlaubnis. In zehn Fällen sind geringe Mengen an Betäubungsmitteln, beispielsweise 18 Joints, sichergestellt worden.
Im abgelaufenen Jahr kam es in der Polizeidirektion zu 645 Verkehrsunfällen, bei denen der Fahrzeugführer unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen standen - ein Plus von rund 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 96 Menschen wurden dabei schwer verletzt oder sogar getötet.
Die Zahl der festgestellten Trunkenheitsfahrten, ohne dass es zu einem Unfall kam, ist mit 1670 Verstößen laut Polizei erschreckend hoch. Auch E-Scooter spielen zunehmend eine Rolle. Die Polizei Niedersachsen startete zu Beginn dieses Jahres eine landesweite Kampagne zum Thema Fahrtüchtigkeit im Straßenverkehr, an der auch die Polizeidirektion Osnabrück mit zahlreichen Schwerpunktaktionen weiter teilnimmt.