220 Einsatzkräfte sind im Emder Hafengebiet gefordert

Großübung der Gefahrguteinheiten: »Explosion« eines Kesselwagens


Bei der Großübung im Emder Hafen galt es auch, Verletzte zu bergen. Angenommen war die Explosion eines Kesselwagens eines Güterzuges.  © Feuerwehrverband Ostfriesland
Bei der Großübung im Emder Hafen galt es auch, Verletzte zu bergen. Angenommen war die Explosion eines Kesselwagens eines Güterzuges. © Feuerwehrverband Ostfriesland

Bei einer der größten Übungen seit Jahren waren jetzt alle Gefahrguteinheiten aus Ostfriesland in Emden gefordert. Angenommen wurde eine Explosion eines Kesselwagens eines Güterzuges im Emder Hafengebiet. Insgesamt 220 Einsatzkräfte waren mit 50 Einsatzfahrzeugen angerückt.

Das Szenario der Übung: Die Explosion zerstörte mehrere Güterwagen. Es traten unbekannte Flüssigkeiten aus und es gab mehrere Verletzte. Rettungssanitäter, die den Verletzten helfen wollten wurden selbst »Opfer« der austretenden Gase. Die Sanitäter wurden bewusstlos.

Der Einsatzleiter der Ortsfeuerwehr Borssum ließ sofort die Umgebung abriegeln und alarmierte die Feuerwehr-Spezialkräfte. Die Gefahrguteinheiten aus der kreisfreien Stadt Emden, dem Landkreis Aurich, dem Landkreis Leer und ein Fachberater aus dem Landkreis Wittmund rückten an. Zudem war das DRK Emden mit diversen Fahrzeugen und Hilfskräften gefordert.

Eine Herausforderung war sowohl das unwegsame Gelände mit Schotter und diversen Gleisanlagen als auch die unübersichtliche Lage am Einsatzort. Um die Übung realistischer darzustellen, wurden insgesamt zwölf Verletzte durch die Realistische Unfalldarstellung (RUD) des DRK Leer ins Szenario eingebracht, die den Rettern die Arbeit nicht leichter machten.

Die ersten Gefahrguteinheiten konzentrierten sich auf die Menschenrettung, wobei Chemikalien-Schutzanzüge (CSA) eingesetzt werden mussten. Teilweise konnten die Opfer mit Tragen über die Gleise weggetragen werden.

Zwei Draisinen, also Schienenfahrzeuge, die bei einigen Feuerwehren vorgehalten werden im Auftrag der Deutschen Bahn, kamen ebenfalls zum Einsatz zum Transport der Verletzten.

»Es gab aber auch Schwierigkeiten bei der Rettung, da panische Verletzte sich nicht tragen lassen wollten, sich an die schweren Schutzanzüge klammerten oder aber auch jämmerlich schrien«, so die Feuerwehr in ihrem Bericht.

Der östliche Einsatzabschnitt hatte zudem eine schwere Leckage eines Kesselwagens zu bearbeiten. Die unbekannte Flüssigkeit musste aufgefangen und das Leck gestopft werden.

Die Räumung der Schadstelle von umhergewirbelten weiteren Behältern, die Chemikalien enthielten , musste über einen Radius von etwa 50 Metern in beiden Einsatzsabschnitten von den Einsatzkräften erfolgen. Trümmerteile erschwerten die Bergung.

Alle 20 Minuten mussten die Einsatzkräfte, die in den Chemikalien-Schutzanzügen gearbeitet haben, abgelöst und mit ausreichend Getränken versorgt werden.

 © Feuerwehrverband Ostfriesland
© Feuerwehrverband Ostfriesland
 © Feuerwehrverband Ostfriesland
© Feuerwehrverband Ostfriesland
 © Feuerwehrverband Ostfriesland
© Feuerwehrverband Ostfriesland
 © Feuerwehrverband Ostfriesland
© Feuerwehrverband Ostfriesland
 © Feuerwehrverband Ostfriesland
© Feuerwehrverband Ostfriesland