Neue Friesenbrücke dreimal teurer

Enorme Kostensteigerung bei Projekt - Zeitplan bleibt unverändert


Das Brückenwärterhäuschen in Weener bleibt erhalten und wird aufgestockt.  © Foto: Hanken
Das Brückenwärterhäuschen in Weener bleibt erhalten und wird aufgestockt. © Foto: Hanken

Die Kosten für die neue Friesenbrücke zwischen Weener und Hilkenborg steigen noch einmal deutlich. Wie die Deutsche Bahn dazu in einer Pressemitteilung ausführt, werden nunmehr über 200 Millionen Euro für den Bau veranschlagt. Zuletzt war man noch von 125 Millionen Euro ausgegangen.

Zu Beginn der Planungen waren sogar »nur« 66 Millionen Euro angesetzt worden. Wie die Bahn weiter mitteilt, soll der Zeitrahmen für den Neubau jedoch nicht gefährdet sein. »Ziel bleibt unverändert die Inbetriebnahme der neuen Brücke zum Fahrplanwechsel 2024/2025«, heißt es.

Grund für die erhöhten Kosten seien gestiegene Material- und Personalkosten, auch durch aktuelle Krisen wie den Ukraine-Krieg. Gestörte Lieferketten sowie der begrenzte Wettbewerb sollen nach Bahn-Angaben weitere Faktoren sein. »Wie die gesamte Wirtschaft bekommt auch die DB die Marktpreisentwicklung und Materialknappheit zu spüren. Die Preissteigerungen sind anhand der Angebote der bauausführenden Unternehmen klar erkennbar«, so die Bahn.

Bei der neuen Friesenbrücke handelt es sich um eine Hubdrehbrücke. Das 337 Meter lange Bauwerk bekommt auf 145 Metern ein bewegliches Mittelteil. Das 1ent lässt sich digital steuern und in wenigen Minuten um 90 Grad drehen. Schiffe, die auf eine Öffnung angewiesen sind, wie Seeschiffe oder Binnenschiffe mit hohem Aufbau, erhalten durch die Drehung eine ausreichende Durchfahrtsbreite, um sicher durch die Öffnung zu navigieren. Ein zusätzlicher Anprallschutz im Wasser sorgt für maximale Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden.

Die bisherige Friesenbrücke wurde im Dezember 2015 bei der Kollision mit dem Frachter »Emsmoon« zerstört. Die letzten Teil der alten Brückenkonstruktion wurden Ende Mai abgebaut.