Jollenkreuzer droht zu kentern

Seenotretter kommen Seglern zu Hilfe


Der Seenotrettungskreuzer "Bernhard Gruben" wurde am 5. August 1997, vor genau 25 Jahren, in Dienst gestellt. Der Name des Tochterbootes "Johann Fidi" erinnert an die Norderneyer Seenotretter-Familie Raß. © Foto: DGzRS/Michael Schlosser
Der Seenotrettungskreuzer "Bernhard Gruben" wurde am 5. August 1997, vor genau 25 Jahren, in Dienst gestellt. Der Name des Tochterbootes "Johann Fidi" erinnert an die Norderneyer Seenotretter-Familie Raß. © Foto: DGzRS/Michael Schlosser

Fast auf den Tag genau 25 Jahre nach seiner Indienststellung hat der Seenotrettungskreuzer "Bernhard Gruben" der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) zwei Segler aus Seenot gerettet. Südlich Minsener Oog östlich der Insel Wangerooge verhinderten die Seenotretter das Kentern eines Jollenkreuzers, in den viel Wasser eingedrungen war. 

Wie die DGzRS am Freitag mitteilte, setzte die Crew des Segelbootes am Donnerstag gegen 11.40 Uhr einen Notruf ab. Die Jolle war offenbar mit einem Unterwasserhindernis zusammengestoßen. Die Segler hatten sich vor Minsener Oog trockenfallen lassen. Doch bei auflaufender Tide drang nun durch ein Leck Wasser in ihr Boot ein. Die Rettungsleitstelle See alarmierte umgehend den in Hooksiel stationierten Seenotrettungskreuzer "Bernhard Gruben".

Als die Seenotretter den Havaristen erreichten, lag das Segelboot laut DGzRS im Prickenweg vor der Südspitze von Minsener Oog schon tief im Wasser. Die Segler waren dabei, den rund sieben Meter langen Jollenkreuzer auszuräumen und ihre Habseligkeiten auf die nur zeitweise bewohnte kleine Insel zu retten. „Als wir uns näherten, konnten wir sehen, wie sich die Segler an Deck bewegten. Sie mussten dabei aufpassen, dass ihr Boot nicht kentert, so hoch stand das Wasser bereits“, berichtet Dirk Hennesen, Vormann der "Bernhard Gruben". 

Die Seenotretter ließen das Tochterboot "Johann Fidi" zu Wasser und gingen beim Havaristen längsseits. „Wir haben ein Lecksegel ausgebracht und das Wasser mittels Tauchpumpe gelenzt“, berichtet Hennesen. Anschließend dichteten die Seenotretter das Leck ab. Bei ununterbrochen laufender Pumpe schleppten sie den Havaristen frei und brachten ihn sicher nach Hooksiel. Die Segler blieben unverletzt. 

Der 23,1 Meter lange Seenotrettungskreuzer "Bernhard Gruben" war am 5. August 1997, vor genau 25 Jahren, unter der DGzRS-internen Registriernummer SK 28 in Dienst gestellt worden. Bei ihrer Taufe am 16. Oktober 1997 erhielt sie den Namen des Vormanns des Seenotrettungskreuzers "Alfried Krupp", der bei einem Einsatz am 1. Januar 1995 ums Leben gekommen war. Der Name des Tochterbootes "Johann Fidi" erinnert an die Familie Raß von der Insel Norderney, aus der mehrere Generationen Seenotretter hervorgegangen sind.