150 Einsatzkräfte bekämpfen Dachstuhlbrand

Großeinsatz im Emder Stadtteil Borssum


Die Polizei schätzt den entstandenen Brandschaden auf 1,5 Millionen Euro. © Goldenstein (Kreisfeuerwehr Aurich)
Die Polizei schätzt den entstandenen Brandschaden auf 1,5 Millionen Euro. © Goldenstein (Kreisfeuerwehr Aurich)

Großeinsatz in Emden-Borssum: Wegen eines Dachstuhlbrandes in einem Mehrparteienhaus waren am Freitagabend insgesamt 150 Einsatzkräfte vor Ort. Allein die Feuerwehr rückte mit 29 Fahrzeugen aus. Wie die Polizei mitteilte, erlitt ein 90-jähriger Bewohner eine Rauchvergiftung und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Eine 73-jährige Bewohnerin des Nachbarhauses musste ebenfalls in ein Krankenhaus eingeliefert werden, wo sie kurz darauf verstarb. Ihr Tod steht laut der Polizei jedoch nicht in Zusammenhang mit dem Brand. Der entstandene Schaden wird nach ersten Schätzungen auf 1,5 Millionen Euro beziffert. Durch den Brand und die Löscharbeiten ist das vierstöckige Gebäude vorerst nicht bewohnbar.  

Nachbarn am Taxusweg hatten das Feuer im Dachstuhl gesehen, den Notruf gewählt und die Bewohner des betroffenen Hauses informiert. Einige Bewohner hatten auch bereits Rauch im Treppenhaus bemerkt und waren auf dem Weg nach draußen. Als die ersten Feuerwehrleute nach der Alarmierung (21.09 Uhr) am Einsatzort eintrafen, hatten die anwesenden 36 von 43 Bewohnern sich bereits über das Treppenhaus ins Freie gerettet. Zu diesem Zeitpunkt schlugen bereits meterhohe Flammen aus dem Gebäude und es gab eine erhebliche Rauchentwicklung.

Aufgrund des Brandausmaßes wurde die Alarmstufe erhöht, sodass sich alle Feuerwehren der Stadt Emden im Einsatz befanden. Zudem wurde die Drehleiter der Feuerwehr Leer und die Teleskopmastbühne der Werksfeuerwehr des VW Nutzfahrzeuge Werks Emden angefordert. Umgehend wurden die Löschmaßnahmen mit mehreren C-Rohren eingeleitet und die Drehleitern in Stellung gebracht. Parallel erfolgte eine Überprüfung der Wohnungen auf Personen und Tiere durch Trupps, ausgerüstet mit Atemschutzgerät. Die Einsatzkräfte retteten hierbei ein Kaninchen, vier Katzen und einen Hund aus den Wohnungen, die ihren Besitzern unversehrt übergeben werden konnten. Zudem erkundete die Feuerwehr-Drohnengruppe Emden mehrfach mit einer Drohne die Lage auf dem Dach des Hauses, um die Löscharbeiten zu optimieren.

Ein benachbartes Haus wurde durch eindringenden Rauch erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Ein seichter Wind sorgte für die Verrauchung des zweiten Gebäudes, dagegen setzte die Feuerwehr Hochleistungslüfter ein.

Um 22.45 Uhr konnten die ersten Feuerwehren aus dem Einsatzgeschehen herausgelöst werden. Die Löscharbeiten dauerten bis in die Nacht hinein. Etwa 90 Prozent des Dachstuhls wurden ein Raub der Flammen.

Das ebenfalls alarmierte Rote Kreuz und die Johanniter-Unfall-Hilfe brachten die Bewohner des brennenden und des benachbarten Hauses in eine nahegelegene Turnhalle und betreuten sie dort. Der Versorgungszug der Feuerwehr Emden versorgte sowohl die Bewohner als auch die Einsatzkräfte mit Getränken und Essen.