Überschwemmung sorgt für Großeinsatz

180 Kräfte kämpfen gegen Wassermassen


Die Wassermassen drangen in zahlreiche Ferienhäuser ein. © Foto: Drohnengruppe der Feuerwehr Osterhusen
Die Wassermassen drangen in zahlreiche Ferienhäuser ein. © Foto: Drohnengruppe der Feuerwehr Osterhusen

Großflächige Überschwemmungen im Ferienhausgebiet am Großen Meer in Bedekaspel (Kreis Aurich) haben einen Großeinsatz von Feuerwehren und Technischem Hilfswerk (THW) erforderlich gemacht. Rund 180 Einsatzkräfte kämpften gegen die Wassermassen.

Die Feuerwehr Wiegboldsbur wurde am Montagmittag um 14.43 Uhr alarmiert. "Als die ersten Einsatzkräfte anrückten, bot sich ein erschreckendes Bild", schreibt Manuel Goldenstein, Pressesprecher der Kreisfeuerwehr Aurich. "Große Wassermassen sind in mehrere Straßen gedrückt worden." Der Einsatzleiter alarmierte daraufhin das Technische Hilfswerk (THW) aus Norden, welches mit mehreren Fahrzeugen und Sandsäcken anrückte. In der Zwischenzeit traf ebenso der Katastrophenschutz des Landkreises Aurich ein, um sich ein Bild von der Lage zu machen. "Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, woher das Wasser überhaupt kam, da es in alle Richtungen gleichzeitig floss", so Goldenstein. Umliegende Straßen wurden gesperrt, sodass die Hilfsorganisationen gefahrlos arbeiten konnten. Weitere Erkundungen, unter anderem mit Luftbildern der Drohnengruppe der Feuerwehr Osterhusen, machten deutlich, dass mehrere Vorgärten unter Wasser standen. Teilweise drang das Wasser in die tiefer liegenden Häuser. Wie sich herausstellte, stammten die die Wassermaßen aus den umliegenden Kanälen, die sich in den letzten Tagen stark gefüllt hatten. Messungen ergaben, dass das Wasser bis zu einem Meter hoch stand. Der Entwässerungsverband Emden ließ seine Pumpen auch in Greetsiel und Borssum sowie an der Knock auf Hochtouren laufen, um die Wassermengen vom Großen Meer wegzupumpen.

Um 16.30 Uhr konnte mit ersten Sandsäcken gearbeitet werden, so Goldenstein weiter. Diese hielte der Strömung jedoch nicht stand, die Gefahr nahm weiter zu. Um 17.50 Uhr wurde die Ortsfeuerwehr Victorbur nach Forlitz-Blaukirchen alarmiert, da hier ein Damm brach. Dieses Wasser floss weiter in Richtung Großes Meer und von hier aus in die Siedlungen. Sofort wurde das THW aus Emden mit 10.000 Sandsäcken hinzugerufen. Nach einer weiteren Lagebesprechung gingen die Feuerwehren beginnend am Großen Meer vor, sodass sie mit dem Wasserstrom arbeiten konnten. Um 19.05 Uhr wurde Vollalarm für die Ortsfeuerwehren Uthwerdum und Wiegboldsbur ausgelöst. Ein Einsatzleitwagen aus Middels, der SW 2000 Norden mit Lichtmast, das Löschgruppenfahrzeug Logistik aus Norden, die Deichacht Norden, das THW aus Norden sowie die Wechselschleife Norden wurden ebenfalls alarmiert. Mittlerweile befanden sich rund 180 Einsatzkräfte vor Ort.

Um 19.30 Uhr begann das THW mit dem Aufbau von Lichtmästen, während die Feuerwehren Sandsäcke befüllten. Mittlerweile lag der Wasserstand bei rund 1,50 Meter, weshalb Radlader mit Paletten voller Sandsäcke zum Einsatz kamen. Ein Feuerwehr-Unimog unterstützte die Verladung, sodass um 21.10 Uhr die Verteilung von Sandsäcken und Wasserkissen starten konnte. Weiter waren die Feuerwehren Oldeborg und Marienhafe vor Ort, um die Kameraden zu unterstützen. Das Deutsche Rote Kreuz stellte die Sanitäts-Absicherung dar. Um 1 Uhr nachts drehte sich der Wind sich, was die Arbeiten von Feuerwehr und THW begünstigte, die das Wasser aus den Kanälen mittlerweile mit Hochleistungspumpen in Richtung Nordsee beförderten. Es dauert bis 2.14 Uhr ehe das letzte Fahrzeug "Einfahrt" melden konnte. Der Ortsbrandmeister und zuständige Einsatzleiter berichtete: "Im Augenblick haben wir unser bestmögliches getan! Die Gefahr ist noch lange nicht vorbei. Man muss die kommenden Tage abwarten!"

 © Feuerwehr Wiegboldsbur
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 © Drohnengruppe der Feuerwehr Osterhusen
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 © Drohnengruppe der Feuerwehr Osterhusen
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 © Feuerwehr Wiegboldsbur
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