Technik bremst Raser aus
16.726 Verstöße mit Radarfallen erfasst
Seit rund 65 Jahren bremst die Radarfalle in Deutschland Raser aus. Das erste mobile Gerät im Kreisgebiet - eine Traffipax-speedophot - wurde vom Landkreis Leer wohl im November 1993 angeschafft, berichtet Kreissprecher Philipp Koenen. Damals war noch die Polizei für die Geschwindigkeitskontrollen zuständig. Vom 25. November 1994 stammt ein Runderlass des Innenministeriums, der die Zuständigkeit der Verkehrsüberwachung (Richtlinien fließender Straßenverkehr) auch durch die Straßenverkehrsbehörden regelt. Seit Juli 1996 führt der Landkreis Leer eigene Geschwindigkeitsmessungen (anfangs mit Multanova) durch.
»Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 16.726 Verstöße durch unsere Messanlagen verzeichnet«, so Koenen. In der Summe kassierte der Landkreis Leer in 2021 durch Verwarn- und Bußgelder 708.035 Euro.
Vor der Anschaffung von Radarfallen musste die Polizei Raser mit anderen Methoden erwischen. »Das wurde mit dem Spiegelmessverfahren gemacht«, erklärt Polizeihauptkommissar Gerhard Janßen aus Bunde. Dabei werden am Anfang oder Ende der Messstrecke zwei Spiegel aufgestellt, die in einem bestimmten Winkel zueinander stehen. Dem Spiegel gegenüberstehen Polizeibeamte, die über den Spiegel das Ende der Messstrecke einsehen können. Mit Stoppuhren wird die Zeit festgehalten, die das Fahrzeug für das Durchfahren der Strecke braucht. Anhand einer Formel wird daraus die Geschwindigkeit errechnet.
Janßen ist seit rund 30 Jahren als Polizist Verkehrssündern auf der Spur. Dabei musste sich der Rheiderländer schon so manche fragwürdige Ausrede anhören.

