»Vernünftige Arbeitsbedingungen«

Kai-Uwe Jesiek fordert politische Lösung für die Meyer Werft


Kai-Uwe Jesiek lebt seit 18 Jahren in Jemgum, der Hafen gehört zu seinen Lieblingsplätzen.  © Foto: Hoegen
Kai-Uwe Jesiek lebt seit 18 Jahren in Jemgum, der Hafen gehört zu seinen Lieblingsplätzen. © Foto: Hoegen

In die Partei »Die Linke« trat Kai-Uwe Jesiek im Jahr 2019 ein. Politisch gesehen ist der 56-Jährige noch ein weitgehend unbeschriebenes Blatt, jedenfalls, was seine Aktivitäten im Landkreis Leer angeht. Im Oktober 2020 wurde er zum Sprecher des Kreisverbandes Leer der Partei »Die Linke« gewählt, was in etwa einem Vorsitzenden gleichzusetzen ist. Den Kreisverband leitet eine »Doppelspitze«, neben Kai Jesiek ist hier noch Franziska Junker aktiv.

Jesiek trat bei den Kommunalwahlen am 12. September als einziger Kandidat der Partei »Die Linke« bei den Wahlen zum Jemgumer Gemeinderat an und kam auf 31 Stimmen. Bei seiner Kandidatur für den Kreistag kam er auf 142 Stimmen.

Bei den aktuellen Entwicklungen auf der Meyer Werft hat Jesiek eine klare Position. »Bei den Arbeitsplätzen muss eine politische Lösung her, was die Werft betrifft. Das Unternehmen muss für vernünftige Arbeitsbedingungen sorgen.«

Wichtig für den 56-Jährigen ist auch eine Kommunalisierung des Gesundheitssystem. »Das Gesundheitssystem darf nicht profitorientiert arbeiten«, so müssten Alten- und Pflegeheime in kommunale Hand.

Um den Ärztemangel auf dem Land nicht weiter zum Problem werden zu lassen, müsste dafür gesorgt werden, das alle Hausärzte die gleichen Verdienstmöglichkeiten hätten. »Dann ist es egal, ob der Arzt in Jemgum oder auf dem Kurfürstendamm seine Praxis betreibt.«

»Niedrige Löhne sorgen für wenig Rente.« Deshalb spricht sich die Linke für einen Mindestlohn von 13 Euro die Stunde und eine Mindestrente von 1200 Euro aus. Jesiek weiß, dass man hier dicke Bretter bohren muss. »Die Kapitalinteressen herrschen vor.«

Aus dem Leben:

Kai-Uwe Jesiek

Kai-Uwe Jesiek wurde am 6. Mai 1965 in Karl-Marx-Stadt in der damaligen DDR geboren, er ist heute Rentner und lebt in Holtgaste. Er ist gelernter Handformer und Kunstgießer. 1998 siedelte Jesiek nach Nürnberg um und schulte zum Schreiner um. Im Urlaub in Jemgum lernte er 2003 seine heutige Frau kennen und siedelte ins Rheiderland um, er lebt mit ihr heute auf einem alten Resthof in Jemgumgeise.