Den Laden zusammenhalten

Heiko Abbas (CDU) kandidiert in Weener - Er konnte bereits Verwaltungserfahrung sammeln


Mit der RZ-Filmklappe: Auch von Heiko Abbas ist online ein Kurzvideo zu sehen und ein Podcast-Interview zu hören.  © Foto: Berents
Mit der RZ-Filmklappe: Auch von Heiko Abbas ist online ein Kurzvideo zu sehen und ein Podcast-Interview zu hören. © Foto: Berents

Heiko Abbas wurde als waschechter Rheiderländer im Krankenhaus Rheiderland in Weener geboren und lebt mittlerweile Möhlenwarf. Der 37-Jährige bewirbt sich bei den Kommunalwahlen am 12. September für die CDU um das Bürgermeisteramt in der Stadt Weener. Weil er als Leiter des Bürgermeister-Büros der Stadt Papenburg schon jede Menge Verwaltungserfahrung sammeln konnte, sieht sich der Rheiderländer für das Amt gut gerüstet.

Er habe in dieser Tätigkeit die Wege kennengelernt, über die Entscheidungen zusammenkommen. Darüber hinaus habe er gelernt, wie die Menschen für diese Entscheidungen mit ins Boot geholt werden können. »Es ist mein großes Anliegen, die Leute zusammenzubringen, den Laden zusammenzuhalten«, so Abbas im Gespräch mit der RZ.

Seine Zugehörigkeit zur CDU sieht der Geschäftsführer der Papenburger Landesgartenschau (LGS) gGmbH nicht notwendigerweise als Hindernis. Zwar hätten Bewerber mit einem CDU-Parteibuch traditionell einen schweren Stand im Rheiderland, weshalb er kurz überlegt habe, das Parteibuch abzugeben. Aber die Politik in Deutschland organisiere sich nun einmal über Parteien, so Abbas. »Wenn wir alle irgendwann aus den Parteien austreten, lässt sich dieses Gemeinwesen nicht mehr organisieren«, ist der Kandidat überzeugt.

Durch die Corona-Lage werde die Stimmung an den politischen Rändern immer extremer und die demokratische Mitte gerate zunehmend unter Druck. In dem Zusammenhang kommt Heiko Abbas auf die AfD zu sprechen, zu der er eine klare Haltung einnimmt: »Ich empfinde die Partei als eine Bedrohung für den Frieden und die Sicherheit in unserem Land«, gehört die AfD für den CDU-Kandidaten nicht zum Spektrum der demokratischen Parteien.

Die Corona-Pandemie habe sich nicht nur negativ auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt ausgewirkt, auch die Finanzen der Kommunen hätten zu leiden, führt Abbas aus. »Corona wird uns auf Jahre hinaus belasten.« Zum Beispiel würden in den kommenden Jahren erhebliche Mehrausgaben in der Jungend- und Sozialarbeit auf die Kommunen zukommen. »Das wird sehr teuer werden.«

Der grundsätzliche Ansatz dabei müsse sein, schlauer zu überlegen, wofür das Geld ausgegeben werden soll. »Ich bin da eher bei den weichen Themen«, erläutert Abbas. So müsse zum Beispiel geprüft werden, ob es besser sei, Geld in Steine und Beton zu stecken oder eher in die Förderung des Ehrenamtes. »Wie können wir den größten Gewinn aus jedem eingesetzten Euro ziehen?«, sei die Frage, die es vor jeder Maßnahme zu beantworten gelte.

Allerdings dürfe man sich in Bezug auf den Zustand der Infrastruktur der Stadt nicht in die Tasche lügen: »Die Finanzmittel der Stadt reichen bei weitem nicht aus, um alle Schäden zu beheben«, betont der Christdemokrat.

»Wir müssen den Standort Weener als Ort zum Leben und Wirtschaften bekannt machen« stellt der 37-Jährige einen seiner Schwerpunkte vor. Gute Arbeitsplätze seien das Fundament eines jeden Gemeinwesens. Der CDU-Bewerber stellt allerdings auch klar, das er eine Ansiedlung kleiner Geschäfte in der Altstadt nicht für realistisch hält. »Der Zug ist abgefahren.« Vielmehr müsse es darum gehen, ein schlüssiges Konzept für die Altstadt zu finden, das auch das »Kleinod« des Weeneraner Hafens mit einschließt.

Abbas geht davon aus, dass es in spätestens 20 Jahren eine Rheiderland-Gemeinde geben wird. Er verweist auf das Beispiel der ans Rheiderland grenzenden Gemeinden Oldambt und Westerwolde in den Niederlanden. Dort sind Verwaltungseinheiten zusammengelegt worden, nachdem sie zu klein geworden waren. Das sei auch im Rheiderland unausweichlich, so der Christdemokrat. Zumal die Anforderungen zum Beispiel in Bezug auf die Dokumentationspflichten bei sämtlichen Verwaltungsvorgängen immer weiter ansteigen. »Das ist manchmal Wahnsinn, wie da der Amtsschimmel wiehert«, sagt Heiko Abbas und schüttelt den Kopf.