Regelmäßige Bürgergespräche sind ihm wichtig
Markus Smidt tritt als unabhängiger Bewerber bei der Bürgermeisterwahl in Weener an
Markus Smidt ist nicht nur auf seine Körpergröße bezogen der »große Unbekannte« bei der Bürgermeisterwahl. Man kennt ihn kaum in Weener. Warum will er Bürgermeister werden? »Viele sind unzufrieden mit der Stadtverwaltung. Viele sagen, die machen eh, was sie wollen. Um da einmal ein bisschen Transparenz reinzubringen, dachte ich mir, ich stelle mich zur Wahl.«
Was hat er unternommen, um sich in der Stadt bekannter zu machen? »Ich hatte vom 24. bis 28. Juli acht Termine zum Informationsaustausch in allen Ortsteilen. Diese Termine sind zwar nicht immer sehr gut angenommen worden, aber ich habe auf jeden Fall fast in jeder Ortschaft auf dem Gebiet der Stadt Weener Termine angeboten, um mich über die Anliegen und Wünsche der Bürger zu informieren«, berichtet er.
Welches Projekt würde Smidt am ersten Tag seiner Amtszeit am liebsten in Angriff nehmen? »Ich möchte auf jeden Fall als erstes umsetzen, dass regelmäßig Bürgergespräche stattfinden, in den Ortsteilen und auch im Rathaus.«
Wie stellt er sich seine politische Arbeit als Bürgermeister vor? »Es geht letztendlich um die Stadt Weener, und dann müssen alle an einem Strang ziehen«, ist Smidt grundsätzlich an einer Zusammenarbeit mit den Fraktionen und Gruppen im Rat der Stadt gelegen. Dabei spielt die Parteizugehörigkeit für ihn keine Rolle. »Wenn der Bürgermeister von der CDU ist, kann es nicht sein, dass die SPD sagt, wir machen das nicht, weil der Bürgermeister von der CDU ist. Wenn etwas Gutes für Weener dabei herausspringt, sollten alle sich einmal an ihre eigene Nase fassen. Der Rat muss ja für die Sache entscheiden, und nicht für irgendwelche Kandidaten, ob er die nun mag oder nicht.«
Und wie stellt er sich seine Funktion als Chef im Rathaus vor? »Verwaltung ist für mich wirklich Neuland, ich komme auch nicht aus der Politik. Normalerweise hat man seine Fachbereichsleiter in der Verwaltung, und man muss dann gucken, dass das vernünftig zusammenläuft.«
Was muss sich aus seiner Sicht bei der Arbeit der Stadtverwaltung ändern? »Ich werde mich bei den Abläufen im Rathaus auf jeden Fall für Transparenz einsetzen. Man muss den Bürger vor allem auch ernst nehmen. Wenn einem Wunsch nicht entsprochen werden kann, darf das nicht einfach so im Sande verlaufen. Man muss dann wenigstens begründen, warum das nicht umgesetzt werden kann.«
Zum Thema Umgang mit städtischen Mitteln und städtischer Haushalt ergänzt Smidt: »Ich will mich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, ich habe da nicht wirklich viel Ahnung. Wenn wirklich etwas ansteht und man hätte einfach genug Geld und wenn dann so etwas verzapft wird wie beim Feuerwehrhaus, ist das der Wahnsinn. Es sind mehrere daran beteiligt gewesen. Und alle, die etwas verzapft haben, müssen dafür gerade stehen. Das sage ich in aller Deutlichkeit«, spricht er die erheblichen Mehrkosten für den Bau des neuen Feuerwehrhauses an der Bundesstraße 436 an.
Wichtig ist ihm auch: »Bei Ausschreibungen und Auftragsvergaben durch die Stadt müssen hiesige Unternehmen mehr berücksichtigt werden. Teilweise werden diese Unternehmen bisher komplett außen vor gelassen.«
Welche Schwerpunkte setzt er für seine Arbeit? »Auf jeden Fall möchte ich dafür sorgen, dass mehr Angebote für Kinder und Jugendliche da sind. In meiner Jugendzeit wurde der Skaterplatz hergerichtet und der verkommt immer mehr seit einigen Jahren. Man sieht zum Teil nicht mal mehr den Weg, der an der Anlage vorbei führt. So etwas lässt man verkommen, und es muss eigentlich viel mehr an Angeboten dazu. Man muss auch die Angebote der Sportvereine bekannter machen.«
Ein weiteres Problem nach Auffassung von Markus Smidt: »Auch für Erwachsene ist in Weener nicht viel los. Es gibt kein richtiges Café. Von der Gastronomie her gibt es fast nur Pizza- und Döner-Läden im Innenstadtbereich. Das nimmt überhand, es müsste für jeden etwas dabei sein.«

