»Ich kann im Rathaus ein gutes Team bilden«

SPD-Kandidatin Silke Helbich will Bürgermeisterin für alle in Weener sein und sachorientiert arbeiten


Silke Helbich: Ein Kurzvideo und ein Podcast-Interview mit ihr sind auf der RZ-Homepage abrufbar.  © Fotos: Hanken
Silke Helbich: Ein Kurzvideo und ein Podcast-Interview mit ihr sind auf der RZ-Homepage abrufbar. © Fotos: Hanken

Vor 15 Jahren gab es mit Peter Freesemann den letzten SPD-Bürgermeister in Weener, seitdem wird die Stadt von Parteilosen regiert. Jetzt tritt mit Silke Helbich eine Kandidatin als einzige Frau neben drei männlichen Bewerbern an. Und sie sieht sich in einer guten Position.

»Ich sehe es als große Chance an, dass ich die einzige Frau hier im Rennen bin und dass ich hier mit dieser Perspektive, die man als berufstätige Frau und Mutter von drei Kindern hat, auch einen anderen Blick auf die Dinge habe. Ich sehe es als eine große Chance, dass die SPD hier in Weener gut verortet ist, wenn man auf die Stadtratsfraktion und auf die Ergebnisse der SPD bei den vergangenen Wahlen schaut. Ich gehe davon aus, dass wir wieder mit einer sehr starken Fraktion das Rennen machen werden.«

Wie stellt sich Silke Helbich ihre Amtsführung vor? »Mein Anspruch ist ganz klar: Bürgermeisterin werde ich für alle sein. Da spielt die Parteizugehörigkeit dann für mich keine Rolle. Es geht darum, dass man die Probleme und Aufgaben anpackt und sehr sachorientiert arbeitet. Das ist mir auch ein großes Anliegen, dass die Bürgerinnen und Bürger Ergebnisse sehen, mitgenommen werden und das Gefühl haben, wir wissen, was da passiert und werden auch gefragt. Ich sehe es eher als eine Chance, als SPD-Kandidatin hier ins Rennen zu gehen.«

Warum tritt sie nicht in ihrer Wahlheimat Sögel an? »In Sögel war die Frage, ob ich als Bürgermeisterin kandidieren wolle, gar nicht auf dem Tisch. Dort unterstützt die SPD mit Frank Klaaß einen parteilosen Kandidaten, der dort schon jahrelang für die SPD im Rat sitzt und aktiv ist.«

Wie stellt sich sich die politische Zusammenarbeit mit den Fraktionen und Gruppen des Rates vor? »Bei meinen vielen Haustürgesprächen im Wahlkampf habe ich auch die Bitte mitgenommen, dass wir gemeinsam arbeiten sollen und uns zusammenraufen sollen. Das ist auch ein durchaus berechtigter Anspruch an die politischen Vertreter.«

Als Bürgermeisterin würde Silke Helbich auch die Stadtverwaltung leiten, wie sieht sich für so eine Führungsaufgabe vorbereitet? »Etwas verwaltungsähnliche Strukturen gibt es auch bei meinem Arbeitgeber EWE, ich muss auch in meinem jetzigen Job mit verschiedenen Fachbereichen zusammenarbeiten. Ich traue mir zu, auch die Arbeit in einer Verwaltung mit verschiedenen Fachbereichen zu organisieren und zu moderieren und da zu Ergebnissen zu kommen.«

Sieht sie sich als Teamplayerin? »Ich möchte als neugewählte Bürgermeisterin in Gespräche gehen und verstehen, was die wichtigen Themen sind und mir erst einmal ein Bild machen. Dann wird aber auch entschieden und gehandelt. Ich bin mir sicher, dass ich mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus ein gutes Team bilden kann und auch in der Lage bin, es zu leiten.«

Wo besteht für sie dringender Handlungsbedarf? »Die Überprüfung der Finanzierung der Straßenbaubeiträge ist für mich ein dringendes Thema. Wenn Anlieger ihr Erspartes für Straßensanierungen ausgeben müssen, kann man das so nicht lassen. Man kann an die Grundsteuer heran gehen und wiederkehrende Beiträge aufnehmen und die Straßenbaubauträge abschaffen. Die Stadt Papenburg hat das im vergangenen Jahr gemacht und die Grundsteuer erhöht. Das ist für eines der ersten und dringendsten Themen, die ich anpacken möchte. Idealerweise hätte man dann schon bei den Haushaltsberatungen im kommenden Frühjahr einen neuen Ansatz und eine neue Idee. Man muss dann verbindlich mit dem Stadtrat zu einem Beschluss kommen, die zehn Straßen, bei denen es am dringendsten ist, auch zu sanieren. Es ist ganz wichtig, dass es dabei auch eine Bürgerbeteiligung gibt.«

Wie steht Helbich zu einem Zusammenschluss der Rheiderland-Kommunen? »Eine intensivere Zusammenarbeit zwischen den Kommunen im Rheiderland ist auf jeden Fall wichtig. Ich bin da zum Beispiel mit Uwe Sap aus Bunde im Gespräch, aber auch mit Jemgum.«