130 Verfahren nach Razzia eingeleitet

Kontrollen in Shisha-Bars


Die Bereitschaftspolizei Oldenburg war zur Kontrollaktion in Norden mit fünf Mannschaftswagen angerückt. © Ricken
Die Bereitschaftspolizei Oldenburg war zur Kontrollaktion in Norden mit fünf Mannschaftswagen angerückt. © Ricken

In einem Teilstück der Osterstraße in Norden gab es am Mittwochabend ab 20 Uhr für Autofahrer kein Durchkommen mehr. Die Fahrbahn wurde von Fahrzeugen der Polizei, des Zolls, der Feuerwehr und einem Rettungswagen blockiert. Grund war die Kontrolle einer Shisha-Bar. Zeitgleich fanden auch Kontrollen in zwei Shisha-Bars in Aurich statt. An der konzertierten Aktion nahmen auch Mitarbeiter des Landkreises Aurich, der Stadt Norden sowie zwei Bezirksschornsteinfeger teil. Insgesamt waren bei den drei Einsätzen im Landkreis Aurich rund 90 Einsatzkräfte beteiligt. Am Ende der zweistündigen Aktion wurden alle drei Objekte wegen schwerwiegender Mängel geschlossen. Wann die Betriebe wieder öffnen können, ist ungewiss.

In Norden hatten die Einsatzkräfte das Überraschungsmoment auf ihrer Seite. Wie aus heiterem Himmel näherten sich Einsatzfahrzeuge aus beiden Richtungen dem Objekt. Fünf Mannschaftswagen der Bereitschaftspolizei Oldenburg folgten einem zivilen Fahrzeug der Polizei Aurich und ebenfalls unauffälligen Fahrzeugen des Zolls. Polizisten liefen in das Gebäude und sicherten die Situation.

Dann waren die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Norden an der Reihe. Sie nahmen CO2-Messungen vor. Eine lebenswichtige Maßnahme wie sich herausstellte. Denn in der Norder Shisha-Bar waren die Werte so weit überschritten, dass das Objekt evakuiert werden musste. Es bestand Lebensgefahr. Hoch waren auch die Werte in einer Bar in Aurich. Dort konnte die Gefahr aber durch Lüften abgewehrt werden.

Für Zoll und Polizei waren vor allem steuer- und arbeitsrechtliche Aspekte interessant. Konkret ging es darum zu überprüfen, ob unverzollter Tabak verwendet wurde und Schwarzarbeit vorlag. Der Zoll beschlagnahmte in den drei kontrollierten Shisha-Bars insgesamt etwa 130 Dosen Wasserpfeifentabak. In fast 30 Fällen werden strafrechtliche und in rund 100 Fällen ordnungsrechtliche Verfahren eingeleitet.

Mit anderen Thematiken beschäftigten sich Mitarbeiter des Landkreises und der Stadt Norden. Sie hatten ein Augenmerk auf mögliche Verstöße gegen das Ordnungsrecht und die Corona-Verordnung. Aber die Kontrollen wurden auch unter den Aspekten des Bau-, Brandschutz- und Lebensmittelrechts durchgeführt. Bauliche Mängel waren es, die zur Schließung der Shisha-Bar in Norden führten. In einem Auricher Objekt musste die Bar den Betrieb vorläufig einstellen, weil Verstöße gegen das Lebensmittelrecht festgestellt wurden.

Unterdessen hielt die Polizei vor der Tür die Augen auf. Nicht nur die Gäste der Norder Shisha-Bar mussten ihre Personalien angeben. Auch ein Passant, der beim Anblick der Aktion stehen blieb und sofort sein Handy zückte, um zu telefonieren, wurde überprüft. Es wurden auch einige Autokennzeichen notiert.

Der komplette Einsatz in der Norder Osterstraße lief entspannt und friedlich ab. Der Rettungswagen konnte frühzeitig wieder abrücken. Die beteiligten Behörden können die Kontrollen als Erfolg verbuchen. Die Arbeit ist aber noch nicht beendet. Die Ermittlungen dauern an. Ordnungswidrigkeiten- und Strafverfahren wurden hinsichtlich verschiedenster Verstöße eingeleitet.