Neue Welle von Betrugsanrufen
Kreis Leer |
11. Juni 2021 |
RZ
Im Bereich der Polizeiinspektion Leer/Emden gibt es seit gestern wieder vermehrt Betrugsanrufe, bei denen sich die Täter am Telefon als Enkel oder Polizeibeamter melden. Auch kommt es vermehrt zu Schockanrufen, in denen sich suggeriert wird, dass ein nahestehendes Familienmitglied einen schweren Unfall hatte.
Die Polizei weist in diesem Zusammenhang daraufhin, dass Betroffene, die derartige Anrufe erhalten, am Telefon keine persönlichen Informationen herausgeben sollen. "Machen Sie in allen Fällen keine Angaben zu persönlichen Lebensverhältnissen oder zu Wertsachen", schreibt die Polizei in einer Mitteilung. Wertsachen sollten niemals an fremde Personen herausgegeben werden. Betroffene werden gebeten, in dringenden oder akuten Fällen ihre zuständige Polizeidienststelle zu kontaktieren. Gerne können auch aktuelle Vorkommnisse oder Anrufe per Mail an pressestelle@pi-ler.polizei.niedersachsen.de mitgeteilt oder über die Onlinewache der Polizei Niedersachsen auf: https://www.onlinewache.polizei.niedersachsen.de angezeigt werden.
Beim Enkeltrick gibt sich der Anrufer als angebliches Enkelkind der Betroffenen aus und versucht durch das Vortäuschen falscher Tatsachen an Geld zu gelangen. In dem Anruf wird Vertraulichkeit vorgetäuscht und dann wird im Laufe des Gespräches auch direkt nach Geld gefragt. Auch bitten die vermeintlichen Enkel zumeist darum, niemandem etwas von dem Anruf zu erzählen. Die Polizei bittet darum, das Betroffene in diesem Fällen keine Angaben zu Wertsachen machen. Das Gespräch sollte beendet und die nächsten Angehörigen zwecks Abklärung der Sachlage informiert werden.
Bei der Anrufvariante "Falscher Polizeibeamter" gibt sich eine Person als Beamter der örtlich zuständigen Polizei aus und behauptet, dass der Angerufene in der Gefahr schwebt, Opfer eines Überfalles oder eines Einbruches zu werden. Aus diesem Grund werden die Geschädigten von den Tätern aufgefordert, alle Wertsachen zwecks Sicherstellung zusammenzutragen und einem angeblich verdeckt agierenden Ermittler mitzugeben. Diese Anrufe entbehren jeglicher Realität, da die Polizei niemals auch nur annähernd solche Anrufe tätigt. Es wird auch hier empfohlen, keine Angaben zu persönlichen Verhältnissen und zu Wertsachen zu machen. Das Telefonat sollte umgehend beendet werden.
Der Schockanruf zielt darauf ab, Menschen derart zu erschrecken, dass diese zu Zugeständnissen bereit sind um ein nahestehendes Familienmitglied zu schützen. Bei diesem Anrufen meldetet sich eine zumeist weibliche Stimme, die herzergreifend weint und behauptet, die Tochter der Opfer zu sein. Diese Variante gibt es aber auch mit der Sohn-Komponente. Die Täter gaukeln bei diesen Schockanrufen das Szenario eines schweren Verkehrsunfalles vor, bei die angebliche Tochter oder der angebliche Sohn die Verantwortung tragen würde. Zudem wird behauptet, dass nur die Zahlung einer umgehenden Kaution an die Staatsanwaltschaft oder die Polizei eine Haftstrafe des angeblichen Angehörigen verhindern kann. In diesen Fällen ist es besonders
wichtig ruhig zu bleiben. Die Polizei empfiehlt zur Überwindung des Schrecks
eine komplett rationale Frage an den Anrufer. Am besten ist es, nach dem Aufenthaltsort der Person, bzw. nach der genauen Polizeidienststelle zu fragen
und anzukündigen, sich umgehend mit dieser Dienststelle zwecks Klärung in
Verbindung zu setzen. Die Täter werden versuchen, das zu verhindern. In allen
dieser Anrufvarianten zielen die Täter darauf ab, Menschen zu täuschen oder zu erschrecken, um sie zu einer Geldzahlung zu bewegen, die entweder persönlich an eine beschriebene Kontaktperson übergeben werden soll oder durch einen angeblichen verdeckten Beamten abgeholt wird.