Polizei warnt vor Corona-Betrug per Telefon

Kriminelle Masche mit angeblichen Impfkosten


Einer 93-jährigen Frau in Emden wurde am Telefon vorgegaukelt, dass Impfdosen gegen das Corona-Virus für sie bereitstehen würden. Die Frau fiel nicht auf den Schwindel herein. © Symbolfoto: Pixabay
Einer 93-jährigen Frau in Emden wurde am Telefon vorgegaukelt, dass Impfdosen gegen das Corona-Virus für sie bereitstehen würden. Die Frau fiel nicht auf den Schwindel herein. © Symbolfoto: Pixabay

Immer öfter machen sich Kriminelle die Angst der Menschen vor dem Corona-Virus zu Nutze. Die Polizeidirektion Osnabrück, deren Einzugsbegiet bis zu den Ostfriesischen Inseln reicht, warnt vor einer neuen Betrugsmasche. Dabei spielt die bald anstehende Impfung eine zentrale Rolle: Telefonbetrüger versuchten in der vergangenen Woche in Emden einer 93-jährigen Frau vorzugaukeln, dass für sie zehn Impfdosen gegen Covid-19 bereitstehen würden. Die Frau erkannte den Schwindel und tat das einzig richtige, sie legte sofort auf.

Im bayrischen Friedberg habe es einen ähnlichen Fall gegeben, so die Polizei: Dort habe ein unbekannter Anrufer einem 88-jährigen Mann mitgeteilt, dass er aufgrund seines Alters für eine baldige Impfung ausgewählt worden sei und ihm dazu drei Termine angeboten werden. Die Vorerkrankungen sowie Krankenkassendaten wurden abgefragt. Der Anrufer gab vor, dass die Impfung komplett von der Krankenkasse übernommen werde, er jedoch eine Vorleistung in Höhe von 499 Euro bezahlen müsse. Hierzu wurden die Kreditkartendaten des Betroffenen abgefragt. Der ältere Mann erkannte die Masche der Betrüger noch rechtzeitig, bevor ein Schaden entstand und legte auf.

Die Polizeidirektion weist darauf hin, dass keine Medikamente oder Impfstoffe in Verbindung mit Covid-19 per Telefon verkauft werden. "Legen Sie sofort auf, wenn Ihnen Impfstoffe am Telefon zum Kauf angeboten werden. Geben Sie generell keine Informationen am Telefon zu finanziellen Verhältnissen und sensiblen Daten preis", so Polizeisprecher Marco Ellermann.

Generell gelte der Ratschlag, sich in akuten Situationen an die Polizei zu wenden unter der 110. Auch die örtliche Polizeidienststelle stehe jederzeit zur Verfügung. Auf persönliche Daten solle geachtet werden - sowohl im Internet als auch im realen Leben. Es wird außerdem empfohlen, telefonisch Kontakt zu Angehörigen und Nachbarn zu halten und sich auch nach ungewöhnlichen oder verdächtigen Vorfällen zu erkundigen. "Fragen Sie auch bei offiziellen Stellen genau nach, wenn sich Personen als Mitarbeitende dieser ausgeben", so die Polizei. "Vor allem, wenn diese Personen Sie zu kostenpflichtigen Covid-19 Tests auffordern."