Wolff schätzte gestern Abend gegenüber der RZ, dass 170 Landwirte mit ihren Traktoren vor Ort waren und das es im Laufe des Abends über 200 werden würden. Frauke Bruhns, Pressesprecherin der Polizeiinspektion Leer/Emden, sprach gegenüber der RZ von etwa 120 Traktoren, die vor Ort gewesen seien. Nach ihren Angaben konnten Lastwagen, die Waren in der Nacht anlieferten, das Gelände des Zentrallagers auch wieder über die Lager-Zufahrt verlassen, da nur die Ausfahrt von Treckern blockiert war. »Es war hier ein sehr friedlicher Verlauf. Die Landwirte waren kooperativ.« Auch die Corona-Abstandsregeln seien während der Kundgebung durchgehend beachtet worden. Heute in den Morgenstunden verließen die Landwirte das Lager-Gelände wieder. »Gegen 7.30 Uhr hat sich die Demonstration aufgelöst«, so Bruhns.

»Es ist endlich an der Zeit, dass die Milchpreise angeglichen werden. Wir wollen fair bezahlt werden«, so die Forderung von Landwirt Reiner Tammen aus Großefehn.

In der Nacht haben laut Polizei auch viele Landwirten vor dem Zentrallager der Firma Aldi Nord in Lingen demonstriert. Diese trafen sich am gestrigen Abend gegen 18.30 Uhr vor dem Lager Am Seitenkanal und blockierten bis in den Morgen die Hauptzufahrt des Firmengeländes. Dabei zählte die Polizei bis zu 150 Traktoren, welche sukzessive den Demonstrationsort bereits in der Nacht verließen.

Nachdem am Morgen durch Firmenvertreter ein Positionspapier überreicht worden war, verließen die verbliebenen rund 50 Landwirte mit ihren Traktoren gegen 7.45 Uhr das Zentrallager. In der Nacht stauten sich rund 50 Lastzüge der Firma Aldi. Diese konnten erst nach Ende der Proteste das Gelände verlassen. Die Demonstration in Lingen verlief friedlich und ohne Zwischenfälle. »Die Landwirte zeigten sich kooperativ. Verkehrsbehinderungen wurden rund um den Einsatzort nicht festgestellt«, so die Polizei.