Aufklärung statt »Kontroll-Keule«

Polizei wacht mit verstärkter Präsenz über Corona-Verbote


Kontrollpunkt Westerstraße: Ein Streifenteam der Bereitschaftspolizei Osnabrück war gestern auch in Weener unterwegs, um die Corona-Maßnahmen zu überwachen und Präsenz zu zeigen. © Foto: Hanken
Kontrollpunkt Westerstraße: Ein Streifenteam der Bereitschaftspolizei Osnabrück war gestern auch in Weener unterwegs, um die Corona-Maßnahmen zu überwachen und Präsenz zu zeigen. © Foto: Hanken

Die Polizeiinspektion Leer-Emden hat am Mittwoch die Polizeipräsenz verstärkt, um über die Einhaltung der Corona-Verbote zu wachen. Auch im Rheiderland waren Streifenteams unterwegs. Die Bilanz des Tages war durchweg positiv.

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»Es ist keine akute Maßnahme, weil etwa Verstöße bekannt wurden. Es geht vielmehr darum, Präsenz in der Bevölkerung zu zeigen und auch Hinweise zu geben, was zu beachten ist«, erläutert Polizeipressesprecher Tim Tecklenborg den Hintergrund. In erster Linie soll es also keine »Kontroll-Keule« geben, die Polizei setzt vielmehr auf Aufklärung. Parks, öffentliche Plätze, Fußgängerzonen stehen im Mittelpunkt der Kontrollen im Landkreis Leer und in Emden. Auch Lautsprecherdurchsagen gab es fallweise.

Gestern Mittag war ein vierköpfiges Polizei-Team in der Weeneraner Innenstadt vor Ort. Dabei handelt es sich um Beamte der Bereitschaftspolizei Osnabrück, die die Leeraner Kollegen bei der Maßnahme unterstützen.

»Wir achten vor allem darauf, dass die Menschen auf den Straßen die Kontaktabstände einhalten und ob es irgendwo größere Menschenansammlungen gibt«, erklärt eine Polizistin auf RZ-Nachfrage. Bekanntlich gilt seit Montag eine bundesweite Kontaktsperre in der Öffentlichkeit, Passanten sollten einen Mindestabstand von 1,50 Meter zueinander halten. Auch sind Zusammenkünfte von mehr als zwei Personen in der Öffentlichkeit verboten. Ausnahmen: Die Familienmitglieder und Menschen, mit denen man zusammenlebt.

»Wir sprechen die Menschen zunächst an und weisen sie auf die Anweisungen hin. Falls wir aber beispielsweise öfter auf Gruppen treten, dann können wir auch Ordnungswidrigkeitsanzeigen fertigen«, macht ein Beamter deutlich, dass die Geduld der Polizei nicht unbegrenzt sein kann. Doch diese letzte, rote Karte musste nicht einmal gezogen werden. »Man merkt, dass sich die Menschen an die Vorgaben halten. Die Bevölkerung ist mittlerweile sehr sensibilisiert«, lobt die Polizistin der »Weener-Streife«.

Auch andernorts im Rheiderland war die »Corona-Kontrolle« unterwegs. Ein Einsatzort war Ditzum - wegen der dort häufig weilenden Urlauber, wie Tim Tecklenborg ausführte.

Polizeidirektor Johannes Lind zog nachmittags ein positives Fazit: » Ein erheblich größerer Teil der ostfriesischen Bevölkerung ist sich bewusst, dass wir nur gemeinsam das Virus eindämmen können und gerade in diesen Zeiten nicht egoistisch sein dürfen. Umso erfreulicher ist es, dass bei den heutigen Kontrollen nur in wenigen Fällen aufklärende Gespräche mit einzelnen Bürgerinnen und Bürgern notwendig waren«.