Aufwändiger Rettungseinsatz auf der Ems
Patient an Hubschrauber-Winde vom Bord eines Binnenschiffes an Land gehievt
Weener |
30. Dezember 2018 |
RZ
Auf einem niederländischen Binnenschiff, das sich auf der Ems befand, ist es am Samstagmittag zu einem medizinischen Notfall gekommen. Ein Besatzungsmitglied benötigte dringend rettungsmedizinische Hilfe. Der Kapitän machte sein Schiff kurz hinter der Friesenbrücke in Weener fest und setzte einen Notruf ab. Mit einem Rettungshubschrauber wurde der Patient von Bord geholt, wie die Kreisfeuerwehr berichtete.
Neben Rettungsdienst und Notarzt waren gegen 12.15 Uhr die Feuerwehr Weener sowie die Wasserrettung der Kreisfeuerwehr Leer alarmiert worden. Die Ems fällt als Bundeswasserstraße eigentlich in das Einsatzgebiet der Feuerwehr Emden und der Polizeidirektion Oldenburg. Wegen der sehr langen Anfahrt der Feuerwehr Emden, rückten diese Einsatzkräfte jedoch nicht aus.
Geplant war ein Übersetzen des medizinischen Personals mit dem Boot der Wasserrettung. Jedoch war es aufgrund des sehr niedrigen Wasserstandes und der starken Strömung nicht möglich, mit den Booten der Feuerwehr in Weener zu Wasser zu gehen. Für die Wasserrettung blieb nur noch ein Anleger in Leer, wo das Boot trotz Ebbe auf die Ems gelassen werden konnte. Zeitgleich machte sich ein Behördenschiff des Zolls auf den Weg zur Einsatzstelle. Um keine Zeit mehr bis zur Erstversorgung des Patienten zu verlieren, wurde zudem der Rettungshubschrauber Christoph 26 alarmiert. Dieser verfügt als einer der wenigen Rettungshubschrauber in der Umgebung über eine Winde.
Weil auch das Zollboot den Rettungsdienst nicht aufnehmen konnte, kam letztlich der Hubschrauber zum Einsatz. Zunächst wurde der Notarzt zur Erstversorgung des Patienten per Winde an Bord des Schiffes gelassen. Nachdem der Patient stabilisiert war, wurde er mittels der Hubschrauber-Winde vom Schiff gehoben und dann beim Rettungswagen auf dem Festland wieder abgesetzt. Der Rettungsdienst brachte den Patienten schließlich ins Krankenhaus.
Ohne den Einsatz des Hubschraubers hätte sich die Rettung noch weiter verzögert. Obwohl das Schiff nur rund 50 Meter vom Deich entfernt lag, war ein direktes Erreichen der Einsatzkräfte nicht möglich.