Die Betrugsmasche, bei der falsche Polizisten mit Telefonanrufen versuchen, gerade ältere Bürger um ihr Vermögen zu bringen, hat sich in die Landkreise Aurich und Wittmund verlagert. Dort gab es in den vergangenen Tagen vermehrt Fälle, wie die Polizei heute mitteilte. Zuvor hatte es diese Anrufe auch im Kreis Leer und in Emden gegeben.

Bei den Anrufen treten die Betrüger laut Polizei so überzeugend auf, dass es ihnen bei einer Frau aus Aurich fast gelungen wäre, an ihr Geld zu kommen. Gerade noch rechtzeitig bemerkte die 80-Jährige den Betrug.

Die falschen Polizisten stellten sich den Angerufenen namentlich vor und erläuterten, dass aufgrund von Ermittlungen rund um eine Einbrecherbande der Verdacht aufgekommen sei, dass sie als Opfer dieser vermeintlichen Bande ausgewählt wurden. In dem Fall der 80-jährigen Frau berichtete der Betrüger auch, dass die Bande Verbindungen zu dem Bankinstitut der Angerufenen hätte und daher das Geld dort nicht mehr sicher sei. Der falsche Polizeibeamte forderte sie auf, ihr Bargeld von der Bank nach Hause zu holen. Hierbei bemühte sich der Betrüger insbesondere um ein Sicherheitsgefühl, indem er betonte, dass ihr Haus bereits von der Zivilpolizei überwacht werden würde.

Nach Angaben der Polizei weisen die Betrüger ihre Opfer immer wieder an, sie sollten mit niemandem über den Sachverhalt sprechen, um den angeblichen Polizeieinsatz nicht zu gefährden. In weiteren Anrufen würden die Täter dann versuchen, an Bargeld oder Wertgegenstände der Opfer zu kommen. Dabei schlagen sie zum Beispiel vor, die Sachen in angebliche polizeiliche Verwahrung zu nehmen, bis die vermeintliche Gefahr beseitigt ist. »Richtige Beamte würden Bürgern keine Wertsachen abnehmen, um eine Straftat zu verhindern«, so die Polizei.

Die Betrüger würden am Telefon sicher und sprachgewandt auftreten. Auch die Darstellungen des Sachverhalts seien in sich schlüssig. Als Besonderheit dieser Betrugsmasche gelte die Telefonnummer, welche bei den Opfern im Telefondisplay angezeigt wurde. Hierbei handele es sich um die örtliche Vorwahl, die von den Zahlen 110 ergänzt wird. In den beschriebenen Fällen sei also die Nummer 04941-110 im Display erschienen und habe den Eindruck erweckt, dass der Anruf tatsächlich von der Polizei aus getätigt wurde. Bei einem polizeilichen Anruf würde aber nie die Rufnummer 110 auf dem Telefondisplay angezeigt werden.