Schnelles Internet für Schulen, Unternehmen und die Medizin

Jahresrückblick: Landkreis fasst Fortschritte des abgelaufenen Jahres im Bereich Glasfaserausbau zusammen


Glasfaser ist besser als Kupferkabel. Landrat Matthias Groote (Zweiter von links) mit Markus Gewinn, Andrea Sope und Kay-Uwe Sobeck, alle Amt für Digitalisierung und Wirtschaft. © Foto: privat
Glasfaser ist besser als Kupferkabel. Landrat Matthias Groote (Zweiter von links) mit Markus Gewinn, Andrea Sope und Kay-Uwe Sobeck, alle Amt für Digitalisierung und Wirtschaft. © Foto: privat

Auf dem Weg ins Gigabit-Zeitalter stellte der Landkreis Leer in den vergangenen Monaten die Weichen für einen großzügigen Glasfaser­ausbau in allen Gemeinden und organisierte eine solide Finanzierung. Zusätzlich zu diesem Projekt soll Glasfaser in allen Schulen gelegt werden. Die Kosten dafür von 1,1 Millionen Euro halbiert der Bund mit einem Zuschuss um die Hälfte. Zudem richtet der Landkreis Fachforen zur Digitalisierung für Unternehmen aus. »Die Digitalisierung ist ein Schwerpunkt unserer Arbeit in den nächsten Jahren«, sagt Landrat Matthias Groote in seinem Jahresrückblick.

Der Landrat hat das Amt für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Beschäftigung zu einem Amt für Digitalisierung und Wirtschaft umformiert - und damit der Digitalisierung auch nach außen einen hohen Stellenwert eingeräumt. Das Amt soll Unternehmen auf dem Weg in die Digitalisierung unterstützen.

Landrat Groote fasst den Bedarf für schnelles Internet in einem Satz zusammen: »Unsere Firmen rufen nach Bandbreite, auch Schulen brauchen sie, und die Telemedizin funktioniert nur mit schnellem und sicherem Internet«. Das Klinikum des Landkreises praktiziert bereits Telemedizin in ersten Ansätzen mit seiner Zweigklinik auf der Insel Borkum.

Das große Rad dreht der Landkreis jedoch mit dem Glasfaser-Großprojekt für 11.500 Haushalte, die kostenlos angeschlossen werden. 40 Millionen Euro stehen bereit. Für den Ausbau haben der Landkreis und seine Städte und Gemeinden einen Vertrag mit der EWE geschlossen. Der Landkreis zahlt dem Unternehmen einen Zuschuss von knapp 20 Millionen Euro, so dass die Investitionssumme fast 40 Millionen beträgt. Die 20 Millionen des Landkreises setzen sich aus 11,2 Millionen vom Bund und zwei vom Land zusammen. Bleiben 6,7 Millionen, die sich Landkreis und die Kommunen teilen.

Diese Finanzierung erfolgt nach dem »Wirtschaftlichkeits-Lückenmodell«. Das heißt: Für einen Anbieter, hier die EWE, rentiert sich der Ausbau in dünn besiedelten Gebieten nicht, deshalb zahlt der Staat den Zuschuss.

Der Breitbandausbau sieht Anschlüsse von mindestens 50 Megabit pro Sekunde beim Herunter- und Heraufladen von Daten vor.

Die Kreisverwaltung hat sich außerdem zum Ziel gesetzt, in wenigen Jahren die Akten fast ausschließlich elektronisch zu führen. Das Straßenverkehrsamt hat dabei schon heute in Deutschland mit die Nase vorn,, denn dort ist der Aktenkeller schon leer. Dadurch sollen Wartezeiten verkürzt werden. Eine komplette Online-Anmeldung beim Straßenverkehrsamt steht in Aussicht.