Frachter treibt vor Langeoog

Mit ausgebrachten Ankern im sturmgepeitschten Meer


Der Frachter »Glory Amsterdam« (links) mit dem zur Hilfe geeilten Schlepper »Nordic«. © Foto: Havariekommando
Der Frachter »Glory Amsterdam« (links) mit dem zur Hilfe geeilten Schlepper »Nordic«. © Foto: Havariekommando

Der Schüttgutfrachter »Glory Amsterdam« treibt seit heute Morgen mit zwei ausgebrachten Ankern in der Deutschen Bucht vor Langeoog. Aufgrund des starken Seegangs konnten die Anker zunächst nicht gehievt werden.

Wie das Havariekommando mitteilt, hat der Hochseeschlepper »Nordic« mehrfach eine Notschleppverbindung zu dem Havaristen hergestellt. Die Leinenverbindungen waren unter den widrigen Wetterverhältnissen immer wieder gebrochen.

Das Havariekommando hat das Mehrzweckschiff »Mellum« in das Einsatzgebiet verlegt und ein Boardingteam per Hubschrauber auf dem Havaristen abgesetzt. Im Seegebiet herrschen acht bis neun Windstärken mit einer Wellenhöhe von bis zu sieben Metern. Deshalb war es dem Boardingteam auf der »Nordic« zunächst nicht möglich, auf den Havaristen überzusetzen.

Der Havarist hält nun aus eigener Kraft die Position und ein weiterer Schleppversuch wird vorbereitet. Drei Schlepper sollen eine Leinenverbindung herstellen.

Das Havariekommando hat die Gesamteinsatzleitung um 9.45 Uhr übernommen. Die 225 Meter lange und 32,256 Meter breite »Glory Amsterdam« ist nicht beladen und fährt unter Ballast. Nach bisherigen Erkenntnissen sind die 22 Besatzungsmitglieder an Bord unverletzt. Der Frachter hat gut 1800 Tonnen Schweröl und 140 Tonnen Marinediesel als Betriebsstoffe an Bord.