Wer gewinnt, muss nicht zahlen

Polizei warnt vor Betrugsmasche - Mehrere Vorfälle im Landkreis Leer


Vor einer Betrugsmasche warnt die Leeraner Polizei. Es gab Vorfälle in Leer und Moormerland.  © Foto: RZ-Archiv
Vor einer Betrugsmasche warnt die Leeraner Polizei. Es gab Vorfälle in Leer und Moormerland. © Foto: RZ-Archiv

Bei der Polizeiinspektion Leer-Emden sind vermehrt Anzeigen und Hinweise auf Betrugsversuche in Form von Gewinnversprechen eingegangen. Die Polizei rät dazu, nicht auf die Forderungen einzugehen und das Gespräch abzubrechen. Im Schadensfall sollte eine Strafanzeige erstattet werden.

Wie funktioniert die Betrugsversuche »Gewinnversprechen«? Eine 61-jährige Frau aus Leer erhielt einen Anruf von einem angeblichen Notar. Dieser teilte mit, dass die Dame bei einem Gewinnspiel mehr als 40.000 Euro gewonnen hätte. Um das Geld zu erhalten, muss sie vorher 205 Euro auf ein Konto in Hamburg überweisen. Die Frau wurde stutzig und führte keine Überweisung durch.

Eine andere Frau aus Moormerland erhielt einen Anruf von einer angeblichen Lottogesellschaft. Ihr wurde mitgeteilt, dass bei dem Anbieter hohe Forderungen durch nicht gezahlte Beiträge aufgelaufen seien. Um eine Zwangsvollstreckung zu vermeiden, habe sie die Gebühren sofort auf ein Konto in der Türkei zu überweisen. »Glücklicherweise wurde auch diese Dame skeptisch und zahlte nicht«, teilte die Polizei mit.

Die beiden Fälle sind nur zwei Beispiele für die derzeit vermehrt auftretende Masche des »Gewinnversprechens«. Manchmal geben sich die Kriminellen sogar rhetorisch geschickt als Polizei- oder Zollbeamte aus und bitten die Opfer den Zahlungsforderungen nachzukommen, damit die Kriminellen beim Empfang des Geldes festgenommen werden könnten. Oftmals fordern die Täter auch, dass angeblich angefallene Gewinnsteuern, Bearbeitungsgebühren oder Logistikkosten vorab mit sogenannten »Paysafekarten«, »Ukash-Codes« oder Amazon-Geschenkgutscheinen beglichen werden. Die dazugehörigen Codes sollen den Tätern telefonisch mitgeteilt werden.

Die Polizei vermutet, dass ein Großteil der Anrufe von deutschsprachigen Tätern aus Callcentern in der Türkei erfolgen. Es ist technisch möglich, von dort aus anzurufen und auf dem Telefondisplay des Angerufenen eine Rufnummer zum Beispiel aus Hamburg, München oder auch Leer erscheinen zu lassen.