Polizisten aus Rache angegriffen?

Erste Festnahme im Emder Fall


Im Fall der bei einer Schlägerei in Emden verletzten Polizisten hat es eine erste Festnahme gegeben. © Foto: Archiv
Im Fall der bei einer Schlägerei in Emden verletzten Polizisten hat es eine erste Festnahme gegeben. © Foto: Archiv

War der schwere Angriff auf privat feiernde Polizeibeamte am Samstagabend in einer Emder Diskothek ein Racheakt? Einer der mutmaßlichen Schläger soll bereits vor einigen Monaten mit den jetzigen Opfern aneinander geraten sein. Der Mann wurde gestern von Spezialkräften in Emden festgenommen.

Die Staatsanwaltschaft Aurich und die Polizei erklärten dazu in einer Mitteilung, dass der polizeibekannte 28-Jährige in Untersuchungshaft sitze. Laut Mitteilung soll der Festgenommene zuvor mehrfach Polizisten bei Einsätzen bedroht haben. Dem Vernehmen nach darunter auch mindestens einen der Beamten, die am Wochenende zusammengeschlagen worden sind. Entsprechende Verfahren zu den Vorfällen sollen noch laufen.

Offenbar gehen die Ermittler davon aus, dass dieser 28-Jährige auch eine entscheidende Rolle bei dem Angriff auf die drei Polizisten am Wochenende spielte. Das Amtsgericht Emden hat Haftbefehl erlassen, die Ermittlungen dauern an.

In der Nacht zu Sonntag waren die drei jungen Polizisten beim Feiern in einer Diskothek angegriffen worden. Dabei soll ein 22-Jähriger zunächst gesagt haben: »Wir mögen hier keine Bullen.« Danach seien die Beamten körperlich angegriffen worden, dabei sei ihnen auch gegen den Kopf getreten worden. Auch Flaschen seien als Waffen eingesetzt worden.

Die Auseinandersetzungen setzten sich laut Ermittlern vor der Diskothek in Emden fort, wo sich laut Staatsanwaltschaft zeitweise bis zu 100 Menschen versammelt hatten. Schläger, Gaffer, Helfer – die Rollen sind unklar, die Ermittler bitten um Zeugenhinweise, um mögliche Täter identifizieren zu können.

Johannes Lind, Leiter der Polizeiinspektion Leer/Emden, und Bernard Witthaut, Präsident der Polizeidirektion Osnabrück, zeigten sich nach der Festnahme des Verdächtigen am Mittwoch erleichtert. »Ich werte die Entscheidung nicht nur als Ergebnis der guten und schnellen Ermittlungsarbeit, sondern auch als deutliches Signal für unseren funktionierenden Rechtsstaat«, erklärte Witthaut. Die Ermittlungen zu den weiteren Hintergründen dauern an. Zeugen der Übergriffe können sich bei der Polizeiinspektion Leer-Emden unter Tel. 0491-976900 melden.