»Noch nie war das Erinnern so wichtig«

Gedenkgottesdienst in Bunde – Appell der Rheiderländer Bürgermeister


Hoffen auf eine rege Teilnahme am Gedenkgottesdienst in der reformierten Kirche in Bunde: Karin Mittwollen (von links), Christiane Siepker, Evi Neelen, Bundes Bürgermeister Uwe Sap, Katrin Meinders, Lina Garen, Pastorin Jana Metelerkamp und Weeners Bürgermeister Heiko Abbas. © Foto: Berents
Hoffen auf eine rege Teilnahme am Gedenkgottesdienst in der reformierten Kirche in Bunde: Karin Mittwollen (von links), Christiane Siepker, Evi Neelen, Bundes Bürgermeister Uwe Sap, Katrin Meinders, Lina Garen, Pastorin Jana Metelerkamp und Weeners Bürgermeister Heiko Abbas. © Foto: Berents

Der 27. Januar ist der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. An diesem Tag wird der Millionen Opfer des Nazi-Terrors in der Zeit von 1933 bis 1945 gedacht. Dazu gibt es auch im Rheiderland jedes Jahr einen Gedenkgottesdienst, der von einem Arbeitskreis aus der altreformierten, der katholischen, der Baptisten- sowie lutherischen und reformierten Gemeinden vorbereitet und von den drei Kommunen Bunde, Jemgum und Weener gemeinsam unterstützt wird. In diesem Jahr findet der Gottesdienst am Sonntag, 28. Januar, um 10 Uhr in der evangelisch-reformierten Kirche in Bunde statt.

"Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf, an diesem Gottesdienst teilzunehmen", sagt Jana Metelerkamp, Pastorin der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Holthusen vom ökumenischen Arbeitskreis "Gedenkgottesdienst 27. Januar" und ergänzt: "Noch nie war das Erinnern an die Opfer des Nazi-Terrors so wichtig wie heute. Darum hoffen wir, dass viele Menschen sich uns anschließen und sich am Sonntagvormittag die Zeit nehmen, der Millionen Toten, Misshandelten und Entrechteten zu gedenken."

Diesen Appell unterstützen auch die Bürgermeister der drei Kommunen, Uwe Sap aus Bunde, Hans-Peter Heikens aus Jemgum und Heiko Abbas aus Weener. "Das Gedenken ist für uns die Verpflichtung, dass sich solche Taten nie wieder ereignen. Wir alle sind aufgefordert, uns mit diesem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte zu beschäftigen und daraus zu lernen", sagen die drei Bürgermeister. Dabei betonen sie: "Es fing nicht mit Vernichtungslagern oder einem Weltkrieg an. Es begann mit der Entwürdigung von Menschen, mit der Suche nach Schuldigen und mit einem ,Wir gegen Die‘. Mit diesen Mitteln haben die Nazis den Weg zur Macht geebnet. Leider erleben wir Teile dieser Entwürdigung von Menschen und eines ,Wir gegen Die‘ auch heute wieder. Dagegen müssen wir Flagge zeigen. Dazu gehört, auf die Straße zu gehen gegen Extremisten, gegen Umsturzfantasien und Deportationspläne. Und dazu gehört auch, der Opfer zu gedenken, die eine rassistische und faschistische Ideologie in unserem Land schon einmal gefordert hat."

Im Mittelpunkt des Gottesdienstes wird das Schicksal der Familie Hartogsohn aus Bunde stehen. "An der Geschichte dieser Familie kann man die Grausamkeit und die Menschenverachtung der Nazis erfahren. Die Schicksale der Opfer auch aus dem Rheiderland dürfen nie vergessen werden", sagt Theus Graalmann aus Bunde, ebenfalls vom ökumenischen Arbeitskreis.

Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee im Zweiten Weltkrieg das Vernichtungslager Ausschwitz. Darum ist dieser Tag seit 2005 der offizielle, weltweite Gedenktag an den Holocaust.