»Sie kümmert sich« – mit diesem Slogan bestreitet CDU-Kandidatin Gitta Connemann (Hesel) einmal mehr ihren Wahlkampf. Allgemein bekannt und auch anerkannt ist: Engagiert und bienenfleißig setzt sich Connemann stets für Belange und Probleme in ihrem Wahlkreis ein – und das nun fast 20 Jahre. Damit könnte die 57-jährige Polit-Veteranin dem kommenden Sonntag eigentlich gelassen entgegensehen. Doch die Zeiten haben sich gewandelt. Corona, Klimapolitik, ein Kanzlerkandidat im Kreuzfeuer der Kritik: Der Wind ist rau geworden für die Union.

Hat die CDU - angesichts schlechter Umfragewerte - vielleicht mit Armin Laschet aufs falsche Pferd gesetzt? Für Connemann sind solche Diskussionen müßig. »Ich traue es ihm zu, dass er das Land erfolgreich weiter führt«, stärkt sie ihrem Parteikollegen den Rücken. Laschet habe als Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen unter Beweis gestellt, dass er das bevölkerungsreichste und wirtschaftlich stärkste Bundesland führen könne, sagt sie. »Genau das brauchen wir gerade jetzt, um die Pandemie und ihre Folgen in den Griff zu bekommen«.

In einer neuen Wahlperiode will sich die CDU-Kandidatin der Situation der Menschen in ländlichen Räume besonders widmen: »Das war und bleibt mein Herzensanliegen«, sagt sie. Es gehe um mehr Anerkennung. »Mich ärgert, wenn manchmal aus der Großstadt abschätzig auf uns gesehen wird. Denn die Menschen bei uns leisten so viel - auch ehrenamtlich«. Auch auf dem Land stehe man vor großen Herausforderungen, wie etwa Mobilität, Gesundheitsversorgung oder die Energieversorgung. »Mir ist es wichtig, dass bei den Lösungen nicht nur an die Großstädte und Ballungsräume gedacht wird und wir als großes Museumsdorf behandelt werden. Das wird uns nicht gerecht. Auf dem Land leben Mittelstand, Familien, Ehrenamt, alles, was Deutschland stark macht. Und sie brauchen eine starke Stimme«, bekräftigt sie.

Auch den Klimawandel sieht die Kandidatin als wichtige Herausforderung. »Aber am Ende können wir das Klima nicht lokal oder national retten, sondern nur global«, so ihre Überzeugung. Deutschland müsse alles daran setzen, bei Energie-Technologien Vorreiter zu bleiben. Verbote und Verzicht hält sie indes für unangebracht. »Denn wenn wir im Kampf gegen den Klimawandel unseren Wohlstand aufgeben, wird uns niemand folgen«, glaubt Connemann.

Aus dem Leben:

Gitta Connemann

Geboren 1964 in Leer, wuchs Gitta Connemann auf dem elterlichen Hof in Holtland auf. Nach dem Abi am TGG in Leer absolvierte sie zunächst eine Lehre zur Schuhverkäuferin, bevor sie ein Studium der Rechtswissenschaften begann und nach dem Staatsexamen als Rechtsanwältin arbeitete. CDU-Mitglied ist sie seit 1996. Im Jahr 2002 folgte sie auf Rudolf Seiters in den Bundestag. Seit 2015 ist sie stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. Gitta Connemann lebt mit ihrem Mann Gerd Dählmann in Hesel.