Antriebslos auf der »See-Autobahn«


 © Foto: Die Seenotretter - DGzRS
© Foto: Die Seenotretter - DGzRS

Aus einer lebensbedrohlichen Situation haben die Seenotretter der Station Borkum der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Samstag einen Wassersportler befreit. Das Boot des Mannes hatte in der Deutschen Bucht in einem Großschifffahrtsweg einen Maschinenausfall erlitten. Da sich die angegebene Position in der Nähe eines Großschifffahrtsweges befand, gingen die Seenotretter davon aus, dass er mit der Tide in diesen Bereich vertreiben und damit in höchste Gefahr geraten würde. Das Verkehrstrennungsgebiet ist wie eine Autobahn auf See und die hier fahrenden Schiffe sind nicht in der Lage, kurzfristig Hindernissen auszuweichen. Für dieses Gebiet gelten deshalb bestimmte Befahrensregeln und Vorsichtsmaßnahmen, so die DGzRS. Der Seenotrettungskreuzer »Hamburg« der Station Borkum lief sofort aus. Angesichts der hochdramatischen Lage legten die Seenotretter nahezu die gesamte Strecke von 21 Seemeilen (rund 39 Kilometer) zum Havaristen unter Höchstgeschwindigkeit von 24 Knoten (rund 44 Stundenkilometer) zurück. Zwischenzeitlich hatte ein Windparkversorgungsschiff Sichtkontakt zum Segelboot und konnte die exakte Position mitteilen. Erst jetzt stellte sich heraus, dass es längst im Verkehrstrennungsgebiet trieb.

Die »Hamburg« erreichte den Havaristen in etwas unter einer Stunde. Kurz nach dem Herstellen einer Leinenverbindung schleppten die Seenotretter das Segelboot aus dem Gefahrenbereich und brachten es in langsamer Schleppreise nach Borkum in den sicheren Hafen.