57-Jähriger tot und 19 Menschen verletzt

Lkw-Fahrer übersieht Stau-Ende auf der Autobahn 31


Den Einsatzkräften bot sich ein schreckliches Bild. © Foto: Kreisfeuerwehr Leer
Den Einsatzkräften bot sich ein schreckliches Bild. © Foto: Kreisfeuerwehr Leer

Bei einem Verkehrsunfall mit insgesamt sechs beteiligten Fahrzeugen auf der Autobahn 31 hat sich ein 57-jähriger Mann aus Oberhausen am Sonnabend tödlich verletzt. 19 Menschen zogen sich teils schwerste Verletzungen zu. Ein litauischer Autotransporter war gegen 11.20 Uhr kurz hinter der Unterführung in St. Georgiwold nahezu ungebremst in ein Stau-Ende gefahren. Es waren vier Rettungshubschrauber und insgesamt 165 Einsatzkräfte von Polizei, Rettungsdienst, Notfallseelsorge und Feuerwehr vor Ort.

Nach Angaben der Kreisfeuerwehr verletzten sich vier Menschen schwer, darunter ein kleines Kind. Zwei Personen wurden mittelschwer, 13 Beteiligte leicht verletzt. »Die Wucht der Kollision schleuderte die Autos zum Teil durch die Luft, ein Fahrzeug blieb auf dem Dach liegen, andere waren vollständig deformiert«, so die Kreisfeuerwehr. In den Fahrzeugen befanden sich fast ausschließlich Urlauber aus Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden. Sechs Menschen wurden in ihren Autos eingeklemmt und mussten von der Feuerwehr befreit werden. Neun der Verletzten wurden mit den Hubschraubern und Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser und auch nach Bremen gebracht. Der Fahrer des Autotransporters blieb unverletzt.

Die Feuerwehr brachte außerdem einen schwer verletzten Hund zu einem Tierarzt und zwei Hunde vorübergehend in die Obhut des Tierheims. Der schwer verletzte Hunde musste eingeschläfert werden.

Nach Angaben der Polizei hatte sich zwischen den Anschlussstellen Weener und Jemgum in Fahrtrichtung Leer aufgrund einer einspurigen Verkehrsführung vor dem Emstunnel ein Rückstau gebildet. Ein 31-jähriger Mann aus Weißrussland fuhr aus noch unbekannter Ursache mit seinem Autotransporter der Marke Mercedes auf das Stau-Ende auf, wodurch fünf weitere Fahrzeuge beschädigt wurden. Bei den zum Teil aufgeschobenen Fahrzeugen handelte es sich um Autos der Marken Ford, Nissan und Mazda. Ein Ford überschlug sich vermutlich aufgrund der hohen Aufprallenergie.

Nachdem ein Großalarm ausgelöst worden war, rückten mehrere Feuerwehren aus der Stadt Weener und der Gemeinde Bunde, Einheiten der Kreisfeuerwehr sowie zahlreiche Rettungsfahrzeuge aus. Weitere Unterstützung kam aus der Luft, die Rettungshubschrauber Christoph 26, Christoph 6, Christoph Weser und Christoph Europa 2 wurden ebenfalls alarmiert.

»Für die Einsatzkräfte gestaltete sich die erste Anfahrt mehr als schwierig«, erklärte die Kreisfeuerwehr. Die Rettungsgasse sei nicht ordentlich gebildet worden und viele Personen hätten im Stau ihre Fahrzeuge verlassen, um sich die Beine zu vertreten oder sich ein Bild der Lage zu verschaffen. »So war es natürlich nur schwer möglich, die Autos schnell an die Seite zu fahren und wertvolle Zeit ging verloren«, kritisierte Kreisfeuerwehr-Sprecher Dominik Janßen. Kurze Zeit später seien dann auch die Gegenfahrbahn und der Emstunnel gesperrt worden, um auf der Autobahn in Fahrtrichtung Süden ausreichend Platz zu bekommen. Dort richtete die Feuerwehr eine mobile Leitstelle ein, um ihre Einsatzkräfte zu koordinieren. Der durch den Unfall entstandene Rückstau auf der Autobahn wurde unter Begleitung der Polizei zur Anschlussstelle Weener zurückgeführt und auf die B 436 abgeleitet. Das generell erhöhte Verkehrsaufkommen anlässlich der Ferienzeit sorgte auf den Umleitungsstrecken mehrere Stunden lang für erhebliche Beeinträchtigungen.

Im Einsatz waren rund 90 Kräfte der Rettungsdienste, der Notfallseelsorge und der Schnellen Einsatzgruppen (DRK, ASB und Malteser) sowie etwa 75 Feuerwehrleute. Der Einsatz konnte gegen 15 Uhr nach mehr als drei Stunden beendet werden.

 © Kreisfeuerwehr Leer
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 © Klemmer
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